Filmbeschreibung


Josef Dworschak zeigte uns an diesem Filmabend (es war der 30.Juni) zwei seiner Produktionen mit den Titeln
Bettmeralp sowie In der Geburtsstadt eines Malers
14 - vierzehn - Jahre lagen zwischen der Erstellung der beiden Filme, und das hat man auch gemerkt. Abgesehen von der unterschiedlichen Materie  (S-VHS  und DV)  fiel die Länge der Filme auf. Beide hatten, wie wir das von unserem Jupp gewohnt sind, herrliche Großaufnahmen, auch die nötigen Totaleinstellungen, interessante Gags, sehr informative Kommentare und auch gute Musikuntermalungen. Aber - wir sind mal nicht unbescheiden und folgern: Vor 14 Jahren war Jupp noch nicht im Club, drum langer Film. Harte Erziehungsarbeit in der Zwischenzeit durch unterschiedlich wertvolle Kritiker bei uns - Erfolg: der kürzere Film, und das sollte wahrlich nicht zum Nachteil sein!  Moral von der Geschicht’ . . . .!!
Aber nun zurück zum Ernst der Dinge. Mit der Seilbahn - das Auto mußte unten gelassen werden - erlebten wir den Transport von Menschen und Material für einen Skiurlaub  hinauf zur  Bettmeralp  - ins Gebiet des Aletzschgletschers in der Schweiz, der - wie wir auch erfuhren - der größte von Europa ist. Dann kamen aber schon die ersten Schwierigkeiten: Wohin mit dem Krempel? Kein Taxi da, kein Pferdeschlitten, niemand der einem sagen konnte, wo eigentlich die Pension liegt, die man gebucht hatte. Leute, die nicht das erste Mal dort waren, wußten Bescheid: Ellenbogen benutzen! Was nutzt eine sorgsam aufgestellte Menschenschlange, die für die nötige Ordnung und Reihenfolge hätte sorgen können! Die Neuen mußten eben warten.
Dann ging es glücklicherweise doch friedlicher weiter mit herrlichen Landschaftsaufnahmen in Wolken und im Sonnenschein,  von Skigebieten, Pisten und Skifahrern, die teilweise den Berg hinauf zu rasen schienen, von Wanderungen im weiten Gletschergebiet und in der winterlichen Ortschaft. Es war ja damals schon Ende März, und der Schnee zeigte sich nicht immer von seiner durchgehend blütenweißen Pracht. Drum auch der Schneematsch auf den Straßen. Aber es war immer noch Winter. Interessant auch die Villa Cassel, die sich ein betuchter Engländer dort oben vor fast hundert Jahren hat erbauen lassen, im wilhelminischen Stil, wirkt protzig in dieser Umgebung. Zum Glück gab’s schon Esel, die auch die wertvollen Möbel nach oben trugen! Und Geburtstag in der Familie wurde auch gefeiert, ohne Blumen allerdings, dafür mit Pralinen. Alles okay. Nur eben die Länge und häufigen Wiederholungen (siehe oben). Es ist trotzdem ein sehr schöner Familienfilm - und als solcher war er ja auch gedacht.


Bewertung: Bettmeralp 3,26


Raimund Wildenhof