Filmbeschreibung


SULAWESI MIT DEM TORAJALAND
von Klaus Lutze

Sulawesi im Indonesischen Archipel ist auch unter dem Namen Celebes bekannt. Ausgangspunkt der Reise ist Ujung Pandang im Süden. Über 300 km nördlich davon liegt das Torajaland, das Land eines Volkes, dessen Vorfahren, Seefahrer und Bootsbauer, aus dem chinesischen Raum vor 4000 Jahren eingewandert sind. Raute Pao, ein kleines Dorf abseits der Touristenwege ist erster Stopp im Torajaland. Christliche Kreuze auf Gebäuden verraten die Glaubensprägung. Das Gemeindehaus dort zeigt schon den typischen Baustil mit schiffsrumpfartigem Satteldach. Aber nicht nur der Baustil sondern vor allem die aufwendigen Todesrituale machten den Landstrich bekannt. Ihre Verstorbenen leben im Jenseits weiter. Die Bestattung ist ein Großereignis, zu dem alle Verwandten und Nachbarn kommen. Oft von weit her schleppen sie schweres Gepäck mit Gaben für die Trauerfamilie. Viele Büffel und Schweine werden geopfert. Je höher der Rang des Verstorbenen, umso teurer wird die Bestattung. Der Sarg wird in Familiengrabstätten in den Bergen bestattet. Sein Tau Tau, sein Ebenbild, wird auf einem Balkon aufgestellt. Rituale Tänze gehören dazu, die schon von Kindern eingeübt werden, wie der Film eindrucksvoll zeigt. An der Vorbereitung einer solchen Beerdigung nahmen Klaus und seine Frau teil. Sie waren herzlich aufgenommene Gäste. Mit dörflichen Szenen, die das Leben der Bewohner zeigen und ein Besuch auf einem Markt im Dorf, werden die bildlichen Eindrücke abgerundet. Ein interessanter Film. Einige Längen (ankommende Besucher in vielen Einstellungen) hätten gekürzt werden, sowie die touristische Tanzeinlage von Mädchen entfallen können, so die Kritik.


Trotzdem eine gute Bewertung, nämlich 3,62.


Josef Dworschak