Filmbeschreibung


SOMMERTAGE IN VORARLBERG
von Gerold Schöbel

In seinem Film über Vorarlberg zeigt Gerold eine beeindruckende Gebirgslandschaft in der heute noch so manche bäuerliche Arbeit von Hand verrichtet werden muß, weil die Bergflanken für Maschinenarbeit zu steil sind. In den Dörfern sind noch so manche Bauten aus alter Zeit erhalten, in der die Uhren noch langsamer tickten. Als wichtigste Stadt wird uns Bludenz vorgestellt, die als Festung einst eine Stadtmauer hatte. Die typischen Laubengänge in der Fußgängerzone erinnern an südliche Orte jenseits des Alpenkammes. Bludenz hat einen Hausberg, den Muttersberg, mit 1400 m Höhe. Von der Anhöhe hat man einen weiten Ausblick bis zu den Schweizer Bergen. Ein Rundweg lädt zum Wandern ein. Dabei bieten sich erholsame Einblicke in die Vielfalt der alpenländischen Flora und Gerold schwelgt in hervorragend arrangierten Bildern mit betontem Vordergrund und großer Tiefe. Ähnlich verläuft der Besuch des Sonntagsberges. Der Ort Gargellen liegt auf 1400 m Höhe, überragt von dem 2770 m hohen Bergmassiv der Madrisa. Eine Bergkirche mit breit ausladender Zwiebelkuppel beherrscht den Ort. Die künstlerisch wertvolle Ausstattung lohnt einen Besuch. Viele Häuser der Gegend sind reich mit Blumen geschmückt und im Montafon, mit seiner typischen Rinderrasse, findet man am Fuße der Silvretta-Hochalpenstraße die letzten Hochalmen. Wieder zurück in tiefer gelegenes Terrain kommt Klösterle ins Bild, der Heimatort der Volksmusikanten „Die Klostertaler“. Die wollen ein Alpenfestival veranstalten, wofür uns die Vorbereitungen noch gezeigt werden. Das Fest selbst erlebten die Schöbels nur noch per Fernseher – aber vielleicht gelingt das bei einem künftigen Urlaub.
Die Filmfreunde lobten die herrlichen Aufnahmen und Bildauswahl, wenn auch diesmal die sonst bei Gerold übliche Geschichte fehlte. Ein im Erzählton gehaltener Kommentar und gute Zwischenschnitte macht den Film trotzdem ansehnlich und erbracht die Wertung 3,56.


Josef Dworschak