Filmbeschreibung


Impressionen einer Mexiko-Reise
ein Film von Gerd Streckfuß

Eine dreiwöchige Busreise quer durch Mexiko, von Westen (Mexico Stadt) nach Osten (Badeort Cancun), filmisch festgehalten in 13 Minuten. Beeindruckend, was uns Gerd in dieser knappen Zeit alles zeigt. Klar, daß dabei nicht in die Tiefe gegangen wurde. Eine solche Studienreise in der gegebenen Zeit durch kurze und schnelle Schnitte zusammenzuschneiden, die aber auch für Nichtteilnehmer anschaulich und auf keinen Fall unruhig-hektisch wirkte, das ist schon außergewöhnlich gut. Es gilt sowohl für die herrlichen Landschafts- und Großaufnahmen wie auch für den straffen, aber sehr informativen Kommentar. Eine kleine Schwäche dabei: die Deutlichkeit der Worte ließ anfangs etwas zu wünschen übrig. Oder lag es am leise anklingenden schwäbischen Dialekt?
Wie dem auch sei, es sind wirklich Impressionen unterschiedlichster Art, die wir zu sehen bekamen, eingeleitet durch die Reiseroute in der Karte. Die vielen Eindrücke dieser Fahrt blieben in der Erinnerung, auch wenn die Szenen häufig wechselten. Mexikanische Baukunst in vielen Kirchen und Kathedralen, in verschiedenen Stielarten, bisweilen überladen wirkend, Straßenaufnahmen vom Moloch Mexiko (25 Millionen Einwohner!) mit den grünen Taxi’s, Landschaftsaufnahmen, teilweise vom Bus aus, man hatte den Eindruck, dass es auf dieser Straße ständig bergauf und bergab ging, vorbei am höchsten Berg, dem Popocatepetl, und am ältesten Baum der Welt, der über 1000 Jahre alt sein soll.
Wir kamen zu den alten Städten und Tempeln der Azteken, Inka’s, Maya’s und anderer mexikanischer Stämme, deren Namen ich vorher noch nie gehört hatte. Auch die alten Städtenamen kamen mir so unaussprechbar vor, dass ich auf die Wiedergabe hier leider verzichten muss. Aber es blieben eben die Impressionen von riesigen und sehr hohen Pyramiden mit endlos nach oben führenden Frei- und Steiltreppen, von alten Kulturdenkmälern und Bauten, die auf enorme astronomische Kenntnisse der Erbauer im zehnten Jahrhundert und davor schließen lassen. Dazwischen dann die Steinornamente, auffallend hohe Kriegerfiguren aus schwarzem Basalt, Großaufnahmen von religiösen Symbolen und Menschen, interessant beleuchtet teilweise in rot, grün und gelb, in Museen und außerhalb. Und dazwischen immer wieder die Fragen im Kommentar, woher diese Ureinwohner von Mexiko das alles wussten, was sie taten, und auch, warum sie so schnell wieder von der Bildfläche verschwunden waren, dabei aber so beeindruckende Spuren hinterlassen hatten. Die Bilder von Pyramiden nahmen kein Ende - manche freistehend, manche am Rande des Dschungels oder mitten drin versteckt, manche total aufgebaut, manche mittlerweile nur noch Ruinen. Riesige Treppen hinauf zu den Höhen - oder den Sternen? Das Pyramidenklettern der Touristen sei zum Volkssport geworden, ließ der Autor wissen. Unterschiedliche Techniken beim Rauf und wieder Runter kamen zur Anwendung. Und als dann das Meer bei Cancun sichtbar wurde und man von den steinernen Eindrücken abschalten wollte, kam plötzlich noch einmal und völlig unerwartet eine Inka-Ruine zum Vorschein, direkt am Strand.
So schließt dann auch der Film, der uns viele interessante Einblicke von Mexiko und seiner Geschichte vermittelte. Gut gemacht in seiner Vielfalt. Und mit einem Kommentar, der uns Mitteleuropäer ein wenig hinter das Geheimnis dieser alten mexikanischen Kulturvölker mit den vielen Fragezeichen führte.


Bewertung 3,39


Raimund Wildenhof