Filmbeschreibung


LA PETITE PIERRE (der kleine Stein) 
von Gerold Schöbel

Der neueste Film von Gerold ist gerade mal einen Monat alt und schon ist er geschnitten und vertont! Ein Beispiel für viele, deren Aufnahmen unbearbeitet in einer Schuhschachtel schlummern und auf ihre Bearbeitung warten. Dazu kommt, dass Gerolds Osterurlaub diesmal nicht durch gutes Wetter verwöhnt wurde und die Filmobjekte nicht in strahlendem Sonnenschein lagen. Und trotzdem hat er daraus einen sehenswerten, interessanten Film gemacht. Die Bewohner des ausgestorben wirkenden Städtchens schliefen wohl am Ostersonntag noch den Schlaf der Gerechten, als die Schöbels bereits durch den Ort wanderten. Der wichtigste Bau der Bürgermeisterei kontrastiert zu nicht weit entfernten, fast völlig verfallenen Häusern. Es entspricht der konservativen Einstellung der Bewohner, möglicht nichts abzureißen. Konserviert wurden auch das Schloss und eine Zitadelle. Von beiden konnte Gerold nichts über deren Geschichte in Erfahrung bringen, außer dass das Schloss aus dem 14. und 17. Jahrhundert stammt. War es also einmal abgebrannt? Auch in der Kirche (schlicht im Inneren wie viele Kirchen Frankreichs), sind keine Menschen. Also schreiten die Schöbels hinaus aus dem Ort auf der Suche nach dem kleinen Stein, nach dem der Ort benannt ist. Eine Tafel besagt, ein Rundweg durch den angrenzenden Wald soll eine Stunde dauern. Bis jedoch ein Felsen auftaucht, der der Kleine Stein sein könnte, ist die Stunde bereits rum. Eine Kennzeichnung für den Rundweg gibt es nicht. Als endlich eine Straße den Weg tangiert, bleibt die Frage: Nach links oder nach rechts? Nach weiteren 2 km und insgesamt 2 Stunden Fußmarsch tauchen die ersten Häuser von La petite Pierre auf. Völlig geschafft landen sie im Hotel. Das wenigstens entspricht völlig den Erwartungen und entschädigt für die Strapazen.
Ein interessant gestalteter Film! Aus wenig mach viel. Voll gelungen.


Bewertung: 3,67


Josef Dworschak