Filmbeschreibung


MORVAN, DER NORDEN VON BURGUND
von Gerold Schöbel


Der Film zeigt eine Urlaubsreise mit dem Wohnanhänger in den weniger bekannten Teil von Burgund, dem Norden. Dort findet man im Gegensatz zum Süden keine Weinberge. Die Orte aber haben viele Bauten aus den vergangenen Jahrhunderten bewahrt. Man fühlt sich, wie Gerold sagt, in frühere Zeiten versetzt. Ein Hauptort ist Avallon und in dessen Nähe haben die Schöbels auf einem Campingplatz Quartier bezogen. In einem kleinen Ort in der Nähe wurde Marschall Vauban geboren, der berühmteste Festungsbaumeister Frankreichs. Und daraus ergibt sich der historische Leitfaden des Films. Auch ein Einblick in das Camperleben mit Wohnanhänger wird uns vermittelt, wohltuender Wechsel mit den Bauten aus vielen Jahrhunderten. Vezelay, das nächste Ziel, wurde durch die Reliquien der Maria Magdalena zum Ausgangspunkt der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostella. Die riesige Basilika der Maria Magdalena war ursprünglich Teil eines Benediktiner Klosters. Mit dem Landsitz des Festungsbaumeisters Vauban wird der historische Leitfaden mit Exponaten und Ausstattungen weitergesponnen. In der Kirche des im Tal liegenden Ortes ist sein Körper begraben, sein Herz ruht jedoch im Invaliden-Dom von Paris. Neben Orten wird auch die grüne, romantische Seite des Landstrichs gezeigt. Märkte in kleinen Städten, alte Waschhäuser an kleinen Flüssen und Tropfsteinhöhlen liegen auf dem Weg. Aber auch in Frankreich ist nicht überall filmen erlaubt. Das Auffinden von zwei berühmten, aber sehr versteckt gelegenen Brücken, einer wuchtigen Römerbrücke neben einer hohen Straßenbrücke beweist, wie sorgsam die Recherchen vorgenommen wurden. Weitere Orte mit Festungsbauten, mehr als tausend jährigen Kirchen und schließlich die Grabungsstätte eines römischen Thermalbades sind zu sehen. Am Campingplatz schließlich klingt der Urlaub aus.
Gerold zeigt Frankreichs weniger bekannte Seiten. Auch diesmal ist eine berühmte Figur der rote Faden durch den Film. Bauwerke, Landschaft und pulsierendes Leben sind vorhanden, wenn auch die vielen Steinbauten zu viel Statik liefern, die schwer aufzufächern ist. Der Kommentar ist sehr instruktiv. Störend wirkt das Rauschen vor und nach den Texteinblendungen.


Bewertung: 3,47


Josef Dworschak