Filmbeschreibung


Winterpause
ein Film von Klaus Lutze
17 min

Der Film beginnt mit einem (fast) menschenleeren Strand, nur eine Person badet, die Wassertemperatur soll angenehm warm sein und es fällt dem Betrachter sofort auf: Es fehlen die Touristen und die Menschenmassen, die dicht gedrängt in der Sonne liegen. Konsequenterweise sitzen die Einheimischen gelangweilt vor ihren Häusern, die Straßenverkäufer und Handwerker strahlen eine Ruhe und Gelassenheit aus, die bemerkenswert ist. Gerade diese Großaufnahmen der einheimischen Bevölkerung, die ihre Mimik und Gestik zeigen, sind die besten Szenen des Filmes. 
Es folgt in einem menschenleeren Zug ein Ausflug in die Berge, vorbei an Industrie und Bergwerken. Die Bilder zeigen einen Salzsee, eine Oase und einen regionalen Viehmarkt. Klaus Lutze setzt voraus, dass der Betrachter hier schon einmal Urlaub gemacht hat. Wer diese Gegend nicht kennt, fühlt sich ein wenig verloren. Aber für diese Unwissenden hat er zum Schluss die Auflösung: Eine Torte mit dem Umriss von Tunesien beseitigt alle Unklarheiten.
Der Film ist kein typischer Urlaubsfilm, er wird dem Titel „Winterpause“ voll gerecht. Der Kommentar, wie immer bei seinen Filmen, ist witzig und fordert zum Zuhören und Nachdenken auf. Zusammen mit den Großaufnahmen sorgt er dafür, dass der Film deutlich über dem Durchschnitt von Reisefilmen liegt.



Bewertung: 3,65



Gerd Streckfuß