Filmbeschreibung


Licht und Schatten in Phnom Penh 
Ein Film von Horst Jastrow

Licht in Phnom Penh, das sind die herrlichen Tempel in der Stadt, die Blumen, die typisch asiatischen Gebäude mit ihren Verzierungen, der Königspalast und auch die modernen Häuser und die Markthalle. Der Schatten dort kann in einem Wort zusammengefaßt werden: Rote Khmer.
Der Autor hatte das Glück, an einem einzigen Tag durch diese Stadt als Tourist geführt und gefahren zu werden und dabei all die Sehenswürdigkeiten kennenzulernen, von denen er uns berichtete. Wir bekamen wunderschöne Bilder zu sehen von dem Königspalast mit der Statue von König Sihanuk und einem ellenlangen Bilderepos über die jahrhundertealte Geschichte dieses fernöstlichen Reichs mit seinen wechselhaften Ereignissen. Die Silberpagode mit dem goldenen Buddha, ein Pavillon aus der französischen Kolonialzeit, das Museum mit einer vergoldeten Sänfte des Königs und sonstiger Kunstgegenstände. Dann war da noch die Musikhalle mit einer musikalisch tänzerischen Show, und immer wieder Buddhastatuen in den vielen Stadttempeln. Buddhismus ist schließlich die Staatsreligion. Beeindruckend auch der zentrale Tempel, bewacht von von den bedrohlich wirkenden Riesenfiguren von Löwen, Schlangen und Drachen. 
Zwei Sachen fielen besonders auf: Der Wiederaufbau all dieser wertvollen Gebäude und Kunstgegenstände, die sicher unter der Herrschaft der Roten Khmer zu Schaden gekommen waren, ist einfach gut und auch zügig gelungen. Schuld daran ist sicher nicht zuletzt die meisterhafte Arbeit der polnischen Stukkateure! Und zum anderen die vielen und wunderschönen Blumenarrangemants und Blumenbeete. Auch eine große Blumenuhr ist zu sehen. Das war wirklich Licht, was da gezeigt wurde. Bemerkenswert der Hinweis, daß in diesen Prunkbauten keine Einheimischen Zutritt haben, nur Touristen. Vielleicht ändert sich ja das noch.
Bei der Fahrt durch die Stadt stellte sich heraus, daß auch dort mehr oder weniger ähnliche Verhältnisse herrschen wie anderswo: Zentrale Markthalle mit Straßenszenen, attraktive Bankhäuser, im Hafen geschäftiges Treiben. Auffallend: die großen Autos fahren dort die Chinesen.
Von den 21 Gefängnissen während der Greuelzeit der Roten Khmer, in der Millionen von Menschen gefoltert und getötet wurden, hat man eines für die Nachwelt aufbereitet: das Museum of Crime, eine ehemalige Oberschule, in der die Einzelzellen, Folterinstrumente und -methoden gezeigt werden und was es sonst noch an Schlimmem gab, sowie die Fotos aller Gefangenen. Diese Schattenseite der Stadt gehört wohl auch dazu. Und auch dort gilt, was uns der Autor suggerierte: Glück ist, nicht zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Der Film sprüht von wunderschönen Aufnahmen, farbenfroh und abwechslungsreich aus dieser fernen Stadt. Dazu ein sehr gut gesprochener Kommentar, der den geschichtlichen Hintergrund aufgrund der wechselnden Einflüsse und Regierungen verständlich rüberbrachte. Und es geschah an einem einzigen Tag! Sehr gut.


Bewertung: 3,84


Raimund Wildenhof