Filmbeschreibung


Familienbesuch in Tokio
Von Klaus Lutze

Am 27.6. zeigte uns Klaus Lutze einen 10 Jahre alten Familienfilm Ober Tokio. Das Erstaunliche war die dörfliche Situation, die sich uns gleich am Anfang bot. Klaus erklärte uns später, daß Tokio auch die Stadt der 1000 Dörfer genannt wird.
Wer Tokio im Titel liest, erwartet erst einmal eine brodelnde Großstadt mit vielen Menschen. Statt dessen eine fast dörfliche Idylle mit vielen Parks und normalem Bahnsteigverkehr im Vorort, wo Lutzes wohnten. Von dort sind es mit dem Rad in die Innenstadt nur 20 Minuten wie Klaus uns versicherte.
Dann doch ein Spaziergang durch die City, mit wohlgesitteten Japanern, die geduldig - bis auf die Straße - in der Schlange stehen, um einen Platz im Speiselokal zu ergattern; wobei das Anstehen länger dauert als die Zeit zum Essen!
Schlangestehen auch auf der Elektronicmeile Akahabra, vor einem Laden, der Computerspiele im Angebot hat.
Der Tempel des Glücks, mitten in der Stadt, wird von fast jedem Touristen besucht, denn der dort aufsteigende Rauch, den sich die Besucher zufächeln verspricht Gesundheit und langes Leben.
Eine Shusibar gibt farbenprächtig Einblick, was der Japaner so schätzt. Danach die Wolkenkratzer vom Wasser aus zu betrachten ist gleichermaßen imposant wie beruhigend. Erwähnenswert die nachgemachten Imitate, z.B. eine venizianische Brücke. Anders als in Amerika, wo man solche Fremdbauten auch antrifft, nur dass sie aufgekauft und dort wieder aufgestellt worden sind.
Gut herausgestellt wurde die Erholung nach dem Bummel durch die 7,5 Mio Einwohner zählende Großstadt durch einen Spaziergang in einem der zahlreichen Parks. Ob der Klaus deshalb noch so gut beisammen ist, weil er vom Wasser der Erkenntnis getrunken hat?
Die ruhige Kameraführung und ein pointiert gesprochener Kommentar zeichnen den insgesamt gut strukturierten Familienfilm aus.


Bewertung 3,723
Laufzeit 25


Peter Würffel