Filmbeschreibung


„Von Dresden bis Hrensko“
von Roland Schmidt

Es gehört schon eine Menge Können dazu, einen 20 Minuten-Film zusammen zu schneiden, der Auskunft geben will und soll über einen 3- Tagesausflug mit dem Bus, wobei jeder Teilnehmer sich mindestens einmal sehen möchte. Hinzu kommt ein sehr vielfältiges Programm mit etlichen Attraktionen und weiteres zu berücksichtigende Filmmaterial von unserem Clubmitglied, Jupp Dworschak, der auch an dieser Reise teilnahm. Um es gleich vorweg zu sagen, unserem Roland ist das wunderbar gelungen, aus der Menge von Bildmaterial die richtigen Szenen herauszuschneiden, so daß ein Film zustande kam, der auch für uns andere nicht langweilig war, die wir nicht bei dieser Busreise dabeisein konnten.
Aber nun der Reihe nach. Es handelt sich hier um eine Reise von den Reichenberger Skatbrüdern, die wie immer bestens organisiert in die Sächsische Schweiz bis nach Tschechien und ins Erzgebirge führte. Daß dabei auch Aufnahmen im Bus nicht fehlen durften, ist klar. Und manch einer hat sich über sein dort aufgenommenes Konterfei gefreut. Diese Busaufnahmen waren aber so geschickt dosiert und über den ganzen Film verteilt, daß dabei beim Betrachter keine Langeweile entstand.
Sehenswert natürlich auch die Landschaftsaufnahmen von der Bastei, dem Elbtal, den Schlössern und Burgen am Fluß und von Dresden. In Pillnitz, einem Lustschloß von August dem Starken, konnten wir nicht nur die herrlichen Barockbauten und Gartenanlagen samt einer pompösen Schiffsanlegestelle direkt an einem Palais bewundern, sondern auch den Gesangsstudien eines soeben neugegründeten Chores lauschen, der das Erstlingswerk „Hänschen klein“ intonierte. In Dresden gefielen die schönen Aufnahmen von der Frauenkirche draußen und drinnen, vom Pulverturm, dem historischen Mosaikfries an der Außenwand der Hofkirche, von der Semperoper und vom Zwinger mit all den vielen Statuen und dem Nymphenbad.
Über das „blaue Wunder“, die berühmte Stahlbrücke, ging’s dann zur riesigen Festungsanlage Königstein, die 260 Meter über der Eibe liegt und nie erobert werden konnte. Ein wirklich guter Führer in der Rolle als Festungskommandant und später als Bänkelsänger erklärte in den Kasematten gekonnt alles Drum und Dran. Der Abstieg im Dunkeln geschah als Fackelzug. Romantisch! Der nächste Tag gehörte der Elbe: eine mehrstündige Schiffspartie an den Bergen der Sächsischen Schweiz und an Königstein vorbei bis nach Hrensko in Tschechien; viele Wassersportler und natürlich auch einer der berühmten Raddampfer auf der Eibe durften nicht fehlen.
Auch hier wieder interessante und lustige Großaufnahmen von Teilnehmern mit teilweise interessanten Perspektiven für Männeraugen. Opulente Mahlzeiten in verschiedenen Lokalitäten mit den entsprechenden Großaufnahmen durften nicht fehlen. Die Heimreise ging dann durchs Erzgebirge. Besonders originell während dieser Fahrt war Rolands Rückschau auf die Berglandschaft in der Bastei, die er mit Hilfe einer schlafenden Schönheit und vielen Nebelschwaden und tiefhängenden Wolken in einen Traum verwandelte.
Der Film ist eine runde Sache. Alles paßt zusammen, wie eigentlich vom Roland nicht anders zu erwarten: eine ruhige Kameraführung, beeindruckende Totale und Großaufnahmen, Farben, interessante Perspektiven, passende Musik, ab und zu O-Töne, geschickt plaziert und dann noch ein gut gesprochener Kommentar, der ausreichend (aber zum Glück nicht zuviel) die historischen und sonstigen wichtigen Informationen lieferte. Die hohe Bewertung hat dieser Film wirklich verdient.



Bewertung 4,155



Raimund Wildenhof