Filmbeschreibung


Streifzug durch Vientiane

Diesmal entführen uns Horst und Margot Jastrow nach Laos, einem der ärmsten Länder der Welt.
Genauer gesagt ist es die Hauptstadt Vientiane. Auf der Karte sehen wir, daß Laos an Vietnam, Thailand und Kambotscha angrenzt und einen schmalen Streifen Landes darstellt.
Gleich zu Anfang sagen sie, daß sie nicht vom Zentralkommitee der kommunistischen Partei empfangen werden, statt dessen die Sakralbauten unter die Lupe nehmen. Goldene Stupas und Buddhas gibt es zu Hauf.
Und sie vermitteln die frühere Königszeit. Hervorgehoben wird die gute Zusammenarbeit mit der Militärregierung und den Mönchen. Überhaupt ist der Kommentar sehr stimmig, d.h. er untermauert die Bilder und verstärkt dadurch das Gesehene.
Zu diesem Ergebnis sind auch Roland Schmidt („hervorragend“) und Klaus Lutze
(„gut vorbereitet“) gekommen. Mit Jupp Dworschak bin ich der Meinung, daß die Recherche weit über das eines normalen Reiseführers hinausgeht.
Wenn sich jemand mit dem Buddhismus näher beschäftigen will, so findet er in diesem Film genügend Anschauungsmaterial.
Mit passender Musik untermalt ist man vom vielen Gold noch mehr beeindruckt. Und dieses Gold steht ganz im Gegensatz zur Armut des Landes.
Dazwischen- und auch das fördert den Gegensatz - normale Straßenszenen, wie z.B. Kokosnuß-Schlürfen in einem Garten-Lokal am Mekkong. Ich glaube, das meint Klaus Lutze, wenn er von persönlichem Kommentar spricht, der dir, lieber Horst, diesmal ganz hervorragend gelungen ist.
Anderntags in aller frühe dürfen wir die Speisung der Mönche miterleben. Wir erfahren, daß der Almosengang nichts mit Betteln zu tun hat. Vielmehr soll sich der Mönch, frei von jeglichem Erwerbsstreben, geistig vervollkommnen.
Wie sich überhaupt jeder Laote einmal Im Leben ins Kloster begeben soll, um so Verdienste für seine Wiedergeburt zu erwerben.
Quasi als Kontrastprogramm folgen jetzt die Müllabfuhr und eine rege Bautätigkeit im Stadtzentrum.
Dann wechselt der >Filmer wieder zu einem Tempel, der heute als Museum dient.
Die furchterregenden Naga-Wächter sind typisch für die Region. Nochmals sehen wir verschiedene Handhaltungen Buddhas.(Die ältesten Statuen folgen später im Sisaket-Kloster).
Vom Schönheitsideal der Laoten, den gleich langen Fingern, ist die Rede und um ganz zu entspannen folgt die Gartenanlage mit einem Riesenschmetterling.
Im Siwuang-Kloster, das den Frauen vorbehalten ist und seinen Hallen treffen wir die Gläubigen im Bittgebet, das natürlich mit Opfergaben einhergeht. Seine Frau spricht von leichtem Unbehagen, die Betenden hier zu stören. Gleichviel ist es für die Betrachter ein seltenes Zeremoniell, wenn beispielsweise die 32 Seelenbestandteile wieder am Menschen - sinnbildlich durch Wollfäden - befestigt werden.
Das asiatische Horoskop, so erfahren wir, wird durch Schütteln von Stäben bestimmt und dann, ähnlich einer Rezeptur, verteilt.
Mit rein praktischen Bildern von der Klosterschule schließt der Film nicht ohne darauf hinzuweisen, wie sehr den Filmer und seine Frau die tiefe Religiosität der Laoten
beeindruckt haben.
Für die schönen Eindrücke, die ihr uns präsentiert habt, hat der Streifen nicht umsonst die Wertung 3,765 erhalten.



Peter Würffel