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Warum
nicht im Januar?
Ein
Film von Klaus Lutze
Eigentlich
hat er ja von Anfang an gesagt, es sei ein Experiment. Die Frage ist nur -
was für eines.
Einer der Untertitel des Films war: Ballermann nicht gefunden. Na, macht
ja auch Sinn, denn den hat Klaus ganz offensichtlich auch nicht gesucht.
Was hat er denn gesucht? Ruhe und Entspannung im Naturpark? Bei
Naturaufnahmen mit langer Brennweite geht es nun mal nicht ohne Stativ.
Und er wolle seinem Filmfreund Roland nicht ins Handwerk pfuschen. (Hat er
doch). Also, er hatte die große Kamera mit - deshalb doch Stativ. Die
Kormorane auf dem Masten sind noch in Erinnerung.
Die Einleitung für die Prozession war zu lang, die Prozession selber war
auch zu lang, das so berühmte und bekannte Restaurant hatte einen Gast
(der andere filmte), der Strand war leer, auf den Serpentinen kein Verkehr
- merke: warum nicht im Januar? Es blühten aber schon die Mandelbäume,
das Jahresfest ist in vollem Gang, der riesige Holzstoß brennt, die
Funken stieben.
Und dann kommt der Hammer: Wenn ihr den Film gelobt hättet, dann wäre
ich von euch enttäuscht gewesen. Nun ja, vielleicht wird andersrum auch
ein Schuh daraus.
Klaus zeigt uns einen Film, der in etwa dem vergleichbar ist, was ich von
einer Urlaubsreise mitbringe, und dann lehnt er sich zurück, sagt, daß
das kein Film ist, den Klaus Lutze zeigen würde. In der Politik würde
ich sagen, er hat uns als Stimmvieh mißbraucht. Das hat er doch
eigentlich gar nicht nötig. Er kanns ja. Er wollte uns bestimmt nur
zeigen, daß er auch anders kann. Oder aber, und das würde sogar noch
mehr Sinn machen, er wollte uns damit sagen, daß man bei uns im Club auch
solche Filme zeigen kann. Man muß sie halt zeigen, und sie nicht zu Hause
im Kämmerlein verkümmern lassen. 14 Minuten dauerte das Werk, und 3,415
Punkte gab es dafür.
Adi
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