Filmbeschreibung


Die sogenannte Standuhr
und die Photographische Gesellschaft Frankfurt auf Reise in das Schwabenland.
Ein Film von Jupp Dworschak
20 Min.


Ins Städtchen Schwanendorf führt uns Jupp dokumentarisch zurück bis ans Ende des 30 jährigen Krieges. In die zerstörte Stadt zog die Familie Däumler, die als Zimmerer willkommen für den Wiederaufbau war. Der Filmeinstieg gelingt gekonnt über die Fachwerkaufnahmen der Kleinstadtidylle mit detaillierten Nahaufnahmen. Von der Stadtbetrachtung schwenkt Jupp wieder über zur Familie Däumler, die jetzt mundartangepasst Daimler heißt und ihren Sohn Gottfried Daimler in die ansässige Lateinschule schickt. Gottfried fällt als begabter Zeichner auf. Er lernt den Beruf des Büchsenmachers und schließt seine Lehre mit der Fertigung einer doppelläufigen Pistole ab, die uns Jupp in ausgezeichnetem Erhaltungszustand zeigt. Nachdem Gottlieb die Polytechnische Schule in Stuttgart absolviert hat zieht es ihn nach Frankreich und England, an Orte mit Motorenproduktionen. Er lernt Wilhelm Maybach kennen und wird 38 jährig Mitglied der Direktion von Deutz. Dorthin begleitet ihn Maybach, der bald zum Leiter der Konstruktionsabteilung aufsteigt. Zum Mitbegründer der Fa. Deutz August Otto ,dem Erfinder des Otto Motors , besteht von Anfang an kein gutes Verhältnis.
Daimler setzt auf Qualität, und Deutz profitiert davon. Nachdem Otto den Viertaktmotor entwickelt hatte kam es kam es zum offenen Bruch zwischen Otto und Daimler. Daimler verließ gemeinsam mit Maybach die Fa. Deutz. In Cannstadt entwickelten Daimler und Maybach den schnelllaufenden kleinen Verbrennungsmotor in einem Gartenhaus.
Aus den Galerien für Kunst und Technik, aus der museal umgestalteten Lateinschule sowie seinem Geburtshaus hat Jupp die Aufnahmen aus dieser Zeit gekonnt zusammengestellt.
Daimler ist von der Idee beseelt, dass seine Motoren zu Land ,Wasser und in der Luft zum Einsatz komme mit Benzin als Treibstoff. ( Firmensymbol Dreistern ). 1883 wird der erste Schnelllaufende Viertaktmotor vorgestellt und Daimler errichtet in Cannstadt seine erste Motorenfabrik in der er mit Maybach den aufrecht stehenden Motor " die Standuhr " produziert.
Überraschend erklärt sich jetzt der Filmtitel, wir hatten eigentlich auf eine echte Standuhr in Schondorf gewartet !
Mit dem Reitwagen einem Vorläufer des Mopeds, sowie in der Motorkutsche feiern die Erfinder ihre Erfolge. Firmengründungen weltweit gemeinsam mit Anwendungserfolgen trugen vertrauensbildend zum Erfolg Daimlers bei.
Mit dem Besuch der museal umgestalteten Lateinschule schwenkt Juppwährend der Beschreibung eines Gemäldes der schondorfer Weiber von Daimler zur Photographischen Gesellschaft über .In schneller Blattfolge werden die Teilnehmer visuell vorgestellt, selbst ihr Quartier und ihr Gastwirt. Im Wechsel zwischen Eigenkommentaren und denen einer Stadtführerin Können wir jetzt die Besonderheiten der Stadt kennen lernen: das Rathaus, die Fachwerkhäuser des Marktplatzes, die Ackerbürgerhäuser mit ihren großen Toreinfahrten für die Ernte, die Palmsche Apotheke sowie die Bibliothek des Buchhändlers Palm. Am Marktplatz beginnt die Stadtführung durch eine Dame, deren Kommentare dank Jupps Richtmikrofons deutlich eingeblendet werden. Vor dem Spital erfahren wir wie es zu Wohlstand kam und wie der Name Schondorf vermutlich zustande kam. Vom Jagdschloss geht es zum Burgschloss, das alle Kriegswirren unbeschadet überdauerte. Auf der Stadtmauer des 14. JH. sitzen heute viele Häuser und damit zu ihrem Erhalt beigetragen. In der evangelischen Pfarrkircheerspähen wir eine sehr kurz gezeigte figürliche Darstellung der Wurzel Jesse. Die Teilnehmer der Photographischen Gesellschaft werden geschickt in die Erklärungen eingeblendet. Am Marktplatz überrascht uns der Bürgermeister als Koch im Rahmen der "Tour de Pfännle" des SWR1. Aus dem Rathausfenster fängt uns Jupp einen stimmigen Festplatz ein und die letzten Bilder werden von den Fotoenthusiasten geschossen.

In der Diskussion wurde die klare Sprache der gut verständlichen exzellent recherchierten Dokumentation sehr gelobt, Schnitt und Kameraführung waren wie gewohnt hervorragend. Die Lifekommentare während der Stadtführung hatten professionellen Charakter.
ABER : alle waren sich einig ZWEI hervorragende Filme gesehen zu haben.



Note : 3.980