Filmbeschreibung


In Südkoreas Hauptstadt
ein Film von Dr. Horst Jastrow

Bei diesem Film geht es gleich in das volle Geschehen. Auf dem Platz vor dem Königspalast in Seoul findet mit großer Beteiligung der Honoratioren die Wachablösung statt, was sehr gut ins Bild gesetzt wurde. Nach der Zerstörung durch die Japaner im 2. Weltkrieg und erfolgten Wiederaufbau erstrahlt der Palast wieder in vollem Glanz. Die Umgebung des Palastes mit seinen Nebengebäuden und Skulpturen zeigt die Weitläufigkeit dieser Anlage, wo sich auch die Wohnung des Königs befindet. Der Thronsaal, welchen man für heutige Begriffe schon als kunstvoll bezeichnen kann, soll vor der Zerstörung des Palastes noch viel prunkvoller gewesen sein.
Der schöne Garten des Palastes ist heute ein Weltkulturerbe aber trotzdem für eine Besichtigung durch Besucher geöffnet.
In der Stadt mit ihren vielen Hochhäusern geht es in das fernöstliche Viertel. Mengen von Leuchtreklamen und noch mehr Verkehr erlebt man bei einem abendlichen Bummel durch die Stadt, wo eine Menge von Garküchen die einheimischen Gäste bedient.
Horst zieht mit seiner Frau jedoch ein richtiges Restaurant vor, wo sie auch echt koreanisch mit Stäbchen ihr Diner genießen können. Noch einmal vermittelt ein Bummel durch die Strassen die Vielfalt der angebotenen asiatischen Speisen, wie man sie sich in Europa kaum vorstellen kann.
Aus einer langen Reihe von Kartons strecken Hunde ihre Köpfe heraus. Sie werden zum Verkauf angeboten. Da fragt sich doch der Zuschauer, wozu? Zum Essen oder als Haustier?
Aus dem antiken Seoul geht es in das moderne Stadtviertel und hier ist es der Mun-Markt. Es ist der größte Markt der Stadt. Hier werden die berühmten Ginseng-Wurzeln angeboten. Sie verlängern das Leben, heben die Potenz und schützen vor dem Alter - sagt man. Das ist natürlich nur ein Teil des Warenangebotes. Vieles gibt es hier zu sehen und zu kaufen. Draußen vor dem Haus sitzen die Marktfrauen vor ihren Ständen und warten auf Käufer.
Das wuchtige Südtor war der Nationalschatz des Staates, welches der Autor des Filmes noch einmal sehen konnte, bevor es einem Brandanschlag zum Opfer viel. Mehrere Jahre wird es dauern, bis es wieder instandgesetzt ist und mehrere Millionen wird es kosten.
Dabei ist doch die Polizei anscheinend immer präsent, was man daran sieht, dass eine Streife von zwei Mann mit ihren langen säbelähnlichen Schlagstöcken durch die Strassen patroulliert.
Etwas besonderes ist der 240 Meter hohe Fernsehturm, welchen man besteigen kann. Von der Aussichtskanzel ergibt sich ein weiter Ausblick über die Stadt Seoul und die weitere Umgebung.
Ein Teehausbesuch mit echt asiatischen Flair ist ein weiteres Ereignis. Dieser Film überrascht immer wieder mit seinen vielen Detailaufnahmen, welche mit Übersichtsaufnahmen wechseln wodurch man den Eindruck erhält, selbst dabei zu sein.
Ein Naherholungsgebiet am Fluss mit seinem klaren Wasser lässt es vergessen, dass dieser Bach einst ein Abwasserkanal war. Eingebettet zwischen Hochhäusern, die hier wohl überall stehen, ist es trotzdem gelungen diese Gegend gefällig zu gestalten.
Das Nationalmuseum mit 11.000 Ausstellungsstücken und seinen weitläufigen Räumen kann man in einem Tag nur teilweise besichtigen. So beschränkt sich der Autor auf die Antike mit ihren bis zu 2.500 Jahre alten Skulpturen. Und was ist das ? Koreanische Weisheit. Die Katze versinnbildlicht den siebzigjährigen und der Schmetterling des achtzigjährigen Mann.
Ein ausgiebiger und informativer Kommentar abwechselnd gesprochen von Horst und seiner Frau gibt diesen Film eine interessante Note. Obwohl einige Längen vorhanden sind, ist der Gesamteindruck sehr gut. Die Kritik eines Zuschauers, dass die Frau des Autors, wenn sie im Bild ist, zu klein erscheint ist nicht stichhaltig. Wesentlich ist doch, dass sich in diesem Falle die Person in das Geschehen einfügt und nicht ausgestellt wird. Der Film hat allgemein gut gefallen, was auch die Bewertung zum Ausdruck bringt.


Bewertung: 3,900


Gerold Schöbel