Filmbeschreibung


Umsäumt von Wasser
Ein Film von Horst Jastrow

Dieser Film ist der zweite Teil einer Trilogie über die Reise von Horst und seiner Frau nach Lettland und Estland. Er beschreibt die Fahrt von Talinn im Norden Estlands nach Tartu am finnischen Meerbusen.

Von einem großen Regenschirm den eine Figur in der Hand hält läuft das Wasser in alle Richtungen hinunter. So beginnt der Film. Ein Symbol für das meerumschlungene Land?
An der Küste am Strand türmen sich mächtige vom Wasser rundgewaschene Steine und der Blick geht hinaus auf das Meer, das hier den finnischen Meerbusen bildet. Im küstennahen Wald sind ebenfalls riesige Felsbrocken verstreut. Im Bus wird der Paipussee erreicht. Er bildet die Grenze zu Russland. Wenn es nicht gesagt würde, dass es ein See ist, könnte man ihn glatt für das Meer halten, denn er ist mehrmals so groß wie der Bodensee und das Wasser reicht bis an den Horizont. In den Buchten sieht man Angler beim Fischen.
In diesen Film wird sehr viel gezeigt. Da ist das Museum der altgläubigen Russen. Die Erklärungen der Museumsleiterin werden von einer Dolmetscherin übersetzt. Dann ertönt ein russisches Lied, das die Museumsleiterin vorträgt. Dörfer mit schönen alten russischen Häusern wechseln mit Neubauten. Inmitten seiner Ziegen ist ein Bauer auf seinem Hof bei der Arbeit. Diese Dörfer sind Langdörfer die sehr sauber gehalten sind. Die Bewohner leben vom Zwiebel - und Gurkenanbau und vom Fischfang. Im Bus geht es weiter. 
Die Universitätsstadt Tartu wird erreicht. Die meisten Gebäude sind hier neu aufgebaut oder wurden renoviert. Einst war die Stadt aus Holz gebaut, bis Zar Peter der Grosse im Krieg die Stadt nieder brannte. Dann sind wir wieder bei der Skulptur mit dem Regenschirm, er steht auf dem Stadtplatz, der jetzt mit einem langen Schwenk ins Bild gebracht wird. Durch eine Erdabsenkung steht ein Haus schief, aber es steht und ist ein Museum. Der Domberg und die Domkirche mit dem angrenzenden Park werden besichtigt, in dem sich eine Reihe von Skulpturen befinden. Der Kommentar, welcher abwechselnd von Horst und seiner Frau gesprochen wird ist sehr detailliert und informativ, man lernt das Land kennen und sieht viele interessante Dinge. Die Sternwarte mit dem größten Fernrohr des Baltikums, welche von dem deutschen Forscher Frauenhofer stammt ist leider geschlossen. Der Barkley-Park mit einer Statue des russischen Befehlshabers und Siegers über Napoleon, wie auch die Gustav Adolf Universität in der deutsch gelehrt wurde wird gezeigt. In der Johannes-Kirche eine russisch - orthodoxe Kirche findet eben eine Messe statt. Der Botanische Garten mit seinem riesigen Glashaus ist sehenswert. Von diesem zeigt der Film eine Reihe von Blumen in Grossaufnahme und die Kamera geht über in eine Totale des Parks mit seinen Skulpturen. All dies wird jedoch von einer mächtigen Holzfigur überragt. Damit endet dieser Film. Eine komplette Inhaltsangabe ist kaum möglich und auch nicht Sinn dieser Beschreibung. Es ist wieder ein Film mit einer Fülle von Informationen in Bild und Kommentar, eben eine echte Reisebeschreibung wie wir sie von Horst kennen und was manchmal fast zuviel sein kann. Es ist kaum möglich, das alles so schnell aufzunehmen. Um sich in diesen Film zu vertiefen, müsste man ihn mehrmals sehen.


Bewertung: 3,703


Gerold Schöbel