Filmbeschreibung


Erinnerungen an Kelsterbachs 50er Jahre
von Roland Schmidt

Der Film beginnt mit Aufnahmen vom neuen Geschäftszentrum von 2008 im Langen Kornweg in Kelsterbach und setzt sie in Kontrast zu Bilder aus den 50er Jahren. Letztere sind in einer von Karl Schmied erarbeiteten Ausstellung im Stadtmuseum zu sehen. Roland setzt die Bilder mit den Personen und Geschäften von damals zu den Ansichten von heute in Beziehung. Das ist der besondere Reiz dieses 16 Minuten langen Films. Die Bilder sind wie Fenster in die Vergangenheit. Sie zeigen Lebensumstände, wie sie uns damals vor 60 Jahren vertraut waren, und an die wir uns heute kaum noch erinnern können. Vor den Häusern standen damals weniger Autos, die Fassaden und Inneneinrichtungen wirkten einfacher, um nicht zu sagen ärmlicher. Man lebte weniger aufwändig, und trotzdem war man zufrieden, mit dem was man hatte, bzw. mit dem, was man glaubte, sich bald leisten zu können. Jeder schaute nach vorne, und glaubte an eine positive Entwicklung im ganzen Land. Das geht einem bei diesem Film durch den Kopf. Über 300 verschiedene Geschäfte und Gaststätten gab es damals, von denen heute nur noch wenige existieren. Der Wandel der Zeit wird in diesem Film besonders deutlich. 

Natürlich hätte Roland verschiedentlich die einzelnen Häuser von damals und heute noch besser in Beziehung setzen können. Das wurde am Vorführabend ausführlich diskutiert. Was dem Chronisten jedoch besonders gefällt, ist die Tatsache dass Roland, so wie hier, immer wieder ein aktuelles, lokales Ereignis wie eine Bilder-Ausstellung zum Anlass nimmt, um darüber einen Film zu machen, der selbst zu einem Dokument der Zeitgeschichte seiner Heimatstadt wird. Er schafft damit filmische Werke, deren Wert sich für seine Stadt von Jahr zu Jahr steigern wird.


Bewertung: 3,818


Gerhard Steiner