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Die Auszeichnung
von Klaus Lutze
Klaus Lutze entführt uns mit diesem Film in die orientalische Welt Marokkos. Er zeigt die
Stadt Essaouira an der marokkanischen Atlantikküste, die 2001 von der UNESCO zum
Weltkulturerbe erklärt wurde. Auf diese Auszeichnung weißt auch der Filmtitel hin.
In schönen Einstellung werden zunächst die touristischen Teile der Stadt gezeigt: die
alten Mauern der Festung, die restaurierten Kanonen, die auf das Meer gerichtet sind
und renovierten Teile der Altstadt. Wir sehen die multikulturelle Toleranz dieser über
zweitausend Jahre alten Stadt mit ihren Minaretten, Glockentürmen und dem jüdischen
Friedhof.
Klaus Lutze zeigt aber auch das Leben abseits der Touristenströme. Man sieht spielende
Kinder und alte Menschen in Eselskarren mit sehr viel Zeit, einfache Garküchen und
Fischer, die in mühsamer Handarbeit ihr Leben fristen, Bettler, die mit ihrer Armut ahnen
lassen, dass die Glanzzeit dieser Stadt hinter ihr liegt. Dennoch ist Essaouira einen
Besuch wert, das empfiehlt der Autor am Ende auch in origineller Weise.
Der Film ist mit passender Originalmusik unterlegt, die Kommentare sind informativ, der
Film wirkt nie langweilig und bleibt bis zum Schluss interessant.
Im Gegensatz zum Titel wird aber eine Frage im Film nicht wirklich behandelt: Was nützt
der Stadt diese Auszeichnung? Was bringt der Titel „Weltkulturerbe“ für Vorteile?
Keine Bewertung auf Wunsch des Autors
Hans Hormel
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