Filmbeschreibung


Landgang
Ein Film von Manfred Best 

Zu einer Seereise gehört ab und zu ein Landgang, besonders wenn die Fahrt in der Ostsee an der Küste entlang führt. Klaipeda ist so etwas zum Beispiel. Übrigens hatte ich den Namen noch nie gehört. Vielleicht ging es dem einen oder anderen von uns auch so.
Glücklicherweise hat Fred dieser Bildungslücke mit seinem Film ein Ende bereitet.
Mittlerweile kennen wir nun alle diesen Namen, die wir den Film gesehen haben. Wir wissen jetzt, dass Klaipeda eine Hafenstadt in Litauen ist, auf eine lange Geschichte seit ihrer Gründung im 13. Jahrhundert zurückblicken kann und abwechslungsreiche Herrschaften und Eroberungen ertragen musste, bei der auch die Deutschen im Mittelalter kräftig mitgemischt hatten. Damals hieß sie übrigens Memel. Und heute besitzt sie eine schöne Altstadt mit vielen Kirchen und historischen Bauten, die teilweise zerstört oder verfallen waren, jetzt aber größtenteils wieder restauriert sind. Einen Brunnen gibt es auch, der an die Entstehung des Liedes Ännchen von Tharau erinnert, welches dort komponiert worden war, und einen Kater in Stein, den man angeblich schon dreimal geklaut hatte. Das Mäuschen daneben vielleicht auch? Außer dem großen Hafen und sehr schönen Parkanlagen mit Wasserspielen und großen Bronzefiguren haben wir viel Folklore gesehen und gehört, dargestellt von nicht mehr ganz so jungen Musikern und Musikerinnen in historischen Kostümen, die sich unheimlich bemühten, vernünftige Töne aus ihren Instrumenten herauszulocken. Profi’s waren sie wohl nicht, aber in ihren malerischen Trachten und mit teilweise herrlichen Schnurbärten sehr engagiert und fröhlich anzusehen. Sie passten ins Stadtbild. Sehenswert übrigens auch das Bernsteinmuseum. 

Das alles hat uns Fred mit schönen Aufnahmen, Bildeinstellungen und allen Tricks eines erfahrenen Filmers vor Augen geführt, sodaß wir jetzt über den Zipfel da oben im Baltikum schon mehr Bescheid wissen als vorher. Geholfen dabei hat auch die Stadtführerin, die allerdings manchmal ein wenig schwer zu verstehen war. Interessant ist der Film allemal, und ich bin sicher, dass wir von unserem Autor künftig noch mehr solcher Mosaiksteine seiner Reise zu sehen bekommen.


Bewertung: 3,556


Raimund Wildenhof