Filmbeschreibung


Vom Skifahren zum Skilaufen
Ein Film von Gerd Streckfuß 

Mit einer Bilder-Rückschau auf seine Kindheit beginnt Gerd die Erläuterung seine r Entwicklung vom Skifahrer zum Skilangläufer. Bald waren ihm und seinem Bruder die Schwarzwälder Hügel der Heimat zu flach. Die Urlaubsreisen führten deshalb in die Dolomiten. Aber die veralteten Ski ohne Stahlkanten erzwangen oft Stürze, gelegentlich mit unerfreulichem Ende. So unterblieben künftig erst einmal die alpinen Ausflüge. Die alten Ski flogen im weiten Bogen auf eine rauchende Müllhalde, direkt neben einem Schild, das Schutt abladen verbietet.
Dann trat seine Frau in sein Leben. Sie war in der norddeutschen Tiefebene aufgewachsen, aber dennoch schon mit Skiern vertraut. Ein Skikurs verhalf beiden zu besserer Haltung und stabileren Fahrten. Danach folgten mehrere Winterurlaube in den Österreichischen und Südtiroler Alpen. Die vielen Menschen und langen Warteschlangen vor den Liften waren aber bald sehr nervend. Ein Gerücht besagte, dass dies alles in den Französichen Alpen besser sei. Dahin also fuhr Gerd mit seiner Frau im nächsten Winter. Schnee lag mehr als genug. Die geparkten Autos mussten öfters frei geschaufelt werden. Die Pisten waren lang und sehr breit und wenig frequentiert. Gewöhnungsbedürftig waren nur die Hochhaus-Bettenburgen und die eigenartigen Gestelle der Skilifte. Aber mit den Jahren nahm die Zahl der Skifahrer auch dort massiv zu. Nicht immer gab’s viel Schnee. Die schmalen Pisten machten dann nur wenig Spaß. Von lärmenden Schneekanonen mühsam erhalten, waren sie hart, glatt und schmerzhaft bei Stürzen. Mit den Jahren sank die Lust an schnellen Abfahrten. Langlauf wurde jetzt die Alternative. 20 Jahre alte, breite Langlaufski wurden aus dem Keller geholt und gleich Höhenloipen aufgesucht. Das alte Material aber erlaubte weder Kurvenfahrten noch ein Abbremsen. Das brachte Frust. Aber aufgegeben wurde nicht. Mit neuer Ausrüstung und Loipen in der Ebene kam auch die Freude wieder und so hoffen Gerd und seine Frau auf noch viele Winter mit Skilanglauf.
Gerds Film ist sehr logisch aufgebaut, mit schönen, humorvollen Szenen. So das Wegwerfen der alten Ski oder dem Verschleppen eines Handschuhs durch einen Hund. Der Kommentar sagt kurz und knapp, was zur Weiterführung der Geschichte notwendig ist. Es fehlt auch nicht an Zwischenschnitten(z.B. Medikamentenberg als Hinweis auf den Wechsel zum Skilanglauf). Einziger Schwachpunkt: Zu bekannte Opernmusik (J. Offenbachs Barcarole aus Hoffmans Erzählungen) zu Panoramabildern vom Hochgebirge.


Das Auditorium war sehr angetan und bewertete den Film mit: 3,838


Josef Dworschak