Filmbeschreibung


Und was kam danach 
Am 29.9.10 zeigte uns Klaus Lutze seinen 8 minütigen Film über Berlin.

Er beginnt mit kurzem Fremdmaterial (Rede Bürgermeister Momper zum 9.11.89) und führt uns dann durch das Brandenburger Tor, nicht ohne dramatisch darauf hinzuweisen, was für ein unbeschreibliches Gefühl es auslöste, dies in voller Freiheit zu tun.
Dann die U-Bahnstation Potsdamer Platz, die früher von der Vopo bewacht wurde und heute ohne Kontrolle zum Ein- und Umsteigen einlädt.
Anschaulich wird die größte Baustelle Europas gezeigt und natürlich die bunt bemalte Mauer. Es kommen in rascher Folge bekannte Bilder von Berlin um dann gekonnt modernste Architektur zu passender, schräger Musik zu präsentieren. In ironischer Weise untermalt der Kommentar einen Springbrunnen, an dessen Auf und Ab sich abgebrühte Politiker längst gewöhnt haben. Ebenso witzig geht´s weiter mit einem Rostklotz („die Staatssicherheit“), wobei der Betrachter darauf hingewiesen wird, daß dieser seine Spuren hoffentlich nur vor dem Gebäude hinterläßt.
Wortspielerisch leitet er auf das Bundeshaus über, bei dem es spiralförmig nach oben geht – und - rascher als geglaubt – wieder nach unten. Leere Abgeordnetenbänke gehören natürlich auch dazu.
Nach der Feststellung des Filmers, daß „neues zu schaffen“ eindeutig gelungen ist, aber Zille ins Museum verbannt wird, kommt der Kommentator doch zu dem Schluß, daß es in der Natur genügend Plätze gibt, in denen er sich wohlfühlt.
Und dann der geniale Einfall Hildegard Knefs Kofferlied einzuspielen und punktgenau die Bilder und Szenen zu zeigen, die die Knef gerade besingt. Der Berlin kennt freut sich und Du Klaus kannst Dich über die Wertung von 3,903 freuen und wirst bestimmt an der Spitze der Bestenliste „Film des Jahres“ stehen.


Peter Würffel