Filmbeschreibung


Gärten, Tempel, Hügelgräber in Gyeongju
Ein Reisefilm von Margot und Horst Jastrow

Das Ehepaar Jastrow führt das Publikum mit ihrem Reisefilm in eine Welt, die den meisten nur aus Büchern oder Filmen bekannt ist. Mit eindrucksvollen Bildern lassen uns die beiden Fernreise-Enthusiasten teilhaben an den Höhepunkten eines Reisetages in Ostasien. Im wechselseitig gesprochenen Kommentar erfahren die Zuschauer Details zu den gezeigten Szenen und nehmen Teil an den Eindrücken der Reisenden. 
Die Stadt Gyeongju im Südosten Koreas, ihre Gärten, Tempel und Hügelgräber ist Gegenstand der 15minütigen Dokumentation über die bekanntesten Attraktionen der Historischen Stadt
Die Einleitung zum Film beginnt mit Übersichtskarten zu Süd-Ost-Asien und Korea und zeigt im Folgenden den Bulguksa Tempel und die ihn umschließenden Gärten mit wenigen aber schönen Einstellungen.
Dann, unter den strengen blicken furchterregender tausende Jahre alter Gotteswächter betritt der Besucher den Innenhof des Tempels und bewundert die vielfältigen Symbole buddhistischer Kultur der Silla-Dynastie.
Hier ein Fisch der als Drache unter einer farbenprächtigen Decke schwebt und dort eine mit einem Drachen bemalte Trommel, die von einer Schildkröte getragen wird. Ein goldenes Schwein als Glücksbringer. In einem der Tempelhöfe bewundern die Besucher die Pagode Dabo-tab, die - wie zu sehen ist - auch auf der aktuellen10 Won Münze abgebildet ist. 
Hölzerne Dachwächter schmücken die Halle der Menschlichkeit. Daneben ein weiterer Nationalschatz Koreas, die Seokgotab-Pagode in der- schon lange vor Gutenberg entstandene- hölzerne Druckstöcke gefunden wurden.
Unter einem Dach von Kirschblüten teilen sich Touristen und Einheimische den Weg in das Stadtzentrum von Gyeongju. Hier lockt der Markt mit einer endlosen Fülle an Fisch, Gemüse, Gewürzen und kunstvoll zu Gebäck, Obst und Meeresfrüchten geformten Marzipan. Das überreiche Angebot auf der Strasse zubereiteter Gerichte ist sicher nur für hartgesottene Touristen verträglich. 
Der nächste Besuch gilt einem Einsiedlermönch der die Gräber seiner Vorgänger bewacht. Erstaunt sehen die Filmemacher eine eigenwillige Interpretation der Inkanation Buddhas als Hase.
Von hier geht es weiter zu den Lustgärten der Silla-Könige mit Pavillons auf künstlich angelegten Inseln zum Park der königlichen Hügelgräber dem Tumuli-Park mit Cheonma Grab des Himmlischen Pferdes. Artefakte mit großer handwerklicher Qualität gefertigt, wurden hier in großer Zahl gefunden. 
Der Rundgang führt dann weiter zu der ältesten Sternwarte Süd-Ost-Asien, einem flaschenförmigen Steinbau. Hier wurden schon vor 1300 Jahren die Saat- u. Erntetermine bestimmt.
Die nächste Filmsequenz umschreibt den Zuschauern die Bedeutung der Ahnenverehrung. Ein Ahnenschrein von der Größe eines Einfamilienhauses, in dem drei Generationen einer wohlhabenden Familie ihre letzte Ruhestätte fanden, wird von einem ehemaligen Priester behütet.
Der Abschluss des Films gewährt den Besuchern des Filmabends noch einen Einblick in eine typische Wohnstatt mit blütenreichem Garten. Das Haus gehört zur Familie der Reiseleiterin und -wie kann es anders sein- gibt es Gelegenheit dem Hausherren beim Schnapsbrennen über die Schulter zu schauen. Verkostung des Reisweins und Einkauf natürlich völlig freiwillig.
Die kurzweilige Reisedokumentation bietet eine Reihe interessanter Einblicke in die touristischen Anziehungspunkte dieser geschichtlich bedeutenden Stadt in Süd-Korea.
Die gewohnt ruhigen Aufnahmen aus ansprechenden Perspektiven machen den Film sehenswert. Der sparsame erläuternde Kommentar –im Doppelpack gesprochen- macht ihn abwechslungsreich und lässt auch Raum für die Schilderung persönlicher Eindrücke der Reisenden. Dezente musikalische Untermalung verstärkt gekonnt die jeweiligen Empfindungen.
Die Zuschauer bewerteten das Werk der Filmemacher mit 3.7 Punkten.


Artur Westenberger