Filmbeschreibung


Oslo Museal
Ein Film von Horst Jastrow

Es ist sicher nicht die schlechteste Idee, von einer fremden Stadt einfach nur mal die dortigen Museen zu zeigen, oder wenigstens Teile davon. Dabei spielt es auch keine Rolle, wo diese im einzelnen liegen. Man bekommt trotzdem einen Eindruck von den Sehenswürdigkeiten.
Horst Jastrow und seine Frau haben uns dies in ihrem Film vorgemacht. Ein Kreuzfahrtschiff legt im Hafen von Oslo an. Mehr an Touristik ist nicht zu sehen Ohne große Umschweife sind wir im Fram Museum. Dort liegt das gleichnamige Schiff mit all den interessanten Details und Kajüten, in dem u.a. Amundsen zum Südpol unterwegs war.
Im Volksmuseum ging’s danach lebendiger zu mit Folklore-Vorführungen und einer inszenierten norwegischen Unterrichtsstunde. Über das Spielzeugmuseum kamen wir zu einer original wiederaufgebauten Stabkirche, die – und das ist das Besondere - ohne einen einzigen Nagel zusammengehalten wird. Eindrucksvoll die Holzschnitzdarstellungen der Evangelisten an den Türen und ein Laubengang. Ein fast modernes herrschaftliches Adelshaus der einflussreichen Familie Thaulow in einem entsprechenden Garten gab’s zu sehen, und dann waren wir schon übergangslos im Wikingerschiffmuseum. Die schlanken und eleganten Holzschiffe der alten Wikinger, die schon vor der ersten Jahrtausendwende durch Europas Meere und Flüsse kreuzten, geben eindrucksvoll Zeugnis vom Mut und der Reiselust dieses Volkes. Im Kon-Tiki Museum sind das Originalfloß sowie Nachbauten der Papyrosboote Ra 1 und Ra 2 zu bewundern, mit denen Thor Heyerdal seine abenteuerlichen Forschungsreisen im Südpazifik und im Atlantik unternahm.
Dieses Oslo zeigt uns die Familie Jastrow mit vielen schönen Bildern und Großaufnahmen.
Es fehlt auch nicht an den nötigen und informativen Kommentaren, die die alten Zeiten anhand der gezeigten Exponate wieder lebendig werden lassen. Es ist ein interessanter Film mit dem Schwerpunkt Kultur, und das kommt ja auch im Titel zum Ausdruck.
Glücklicherweise fasst die Kamera das reichlich vorhandene Bildmaterial recht kräftig zusammen, und die Vorführungen im einen oder anderen Museum wirken dem naheliegenden Verdacht entgegen, dass es sich bei diesem Film mehr oder weniger um eine Diashow handeln könnte. So ist dieses Opus ein echter Genuß und eine nicht unwesentliche Erweiterung unseres Bildungsstandards.


Bewertung: 3,915


Raimund Wildenhof