Filmbeschreibung


Sunmado im Golgulsa Kloster
Ein Film von Horst Jastrow 

über das Kloster-Lebenim Golgulsa-Tempel in Südkorea, nahe Busan. Erstaunlich, daß doch etliche Gleichgesinnte den Weg dorthin gefunden haben.
Mit Tee und Reisbällchen werden die Besucher auf das Klosterleben eingestimmt. Zunächst geht es – wunschweise mit Quellwasser selbst versorgt – steil bergan. Oben angekommen erfolgt eine Einführung in Sunmodo vor der Tempelhalle. Der Meister zeigt seine körperbeherrschenden Übungen und es wird schnell klar, daß es ihm keiner von den Touristen in dieser Präzision nachmachen kann. Wir Europäer kennen zwar ansatzweise solche Gymnastik, aber in dieser Ausführung müßte man schon als junger Mensch mit dem Training begonnen haben.
Sunmodo will mit seinen Atemübungen den Menschenzu Disziplin bis hin zum Kampfsport mit Waffen ertüchtigen. Entspannung von Körper und Geist wird den Teilnehmern in Aussicht gestellt. Der Tag beginnt für die Mönche um 4 Uhr früh in Höhlen, währen die Besucher um 8 Uhr mit einem 3-stündigen Vormittagstraining beginnen. Horst sagt es frei heraus: „Nicht vorstellbar, 6 Jahre von der Außenwelt abgeschlossen, in einer Zelle zu verbringen, um höhere Einsicht zu gewinnen“.
Ein Novize führt dann ein Respekt einflößendes Kampftraining vor. Und der Zuschauer wird durch die mit Gebetschorälen unterlegte Musik völlig in seinen Bann gezogen. Koreanische Tagestouristen bieten später einen Einblick in den Zen-Buddhismus.
Dann steigen die Klostergäste zu dem aus dem 6. Jahrhundert stammenden Buddhatempel empor. Auch den Lohans (Weise) wird Ehrerbietung gezeigt.
Tiefe Shakra-Atemübungen, verrät uns Margot Jastrow, befreit den Geist.
Beim Mittagessen räumt sie ein, daß die strenge vegetarische Kost doch nicht so das Wahre ist. Und wohin mit den Beinen?
Abends erhalten die Teilnehmer ein Sunmodo-Training der besonderen Art. Ein Franzose, der schon 4 Jahre dort zubringt, führt die waghalsigen Übungen vor und Margot Jastrow ist gelenkig genung, mitzumachen! Nach einer kurzen Nacht in kargen Gemeinschaftsunterkünften – nach Männlein und Weiblein getrennt – werden alle um 4 Uhr früh zur Meditation abgeholt.
Margot Jastrows Fazit: Bereits ein halber Tag hätte für alles gereicht. Dieses Resümee ist sicher den Halsschmerzen geschuldet, die sie sich bei 15 Grad Innentemperatur zugezogen hat.
Uns aber, lieber Horst und Margot, habt ihr eine asiatische Welt vor Augen geführt, die in ihrer strengen Gläubigkeit und Einfachheit beeindruckt hat.
Unser so wortgewandter Präsident fand nur das Adjektiv „eintönig“ (er meinte das braune Wämslein, in dem ihr herumgelaufen seid), während ständiger Konkurrent Klaus Lutze immerhin „fantastische Atmosphäre“ hinzufügte.



Bewertung: 3,771



Peter Würffel