Filmbeschreibung


Ritterliches Stelldichein im Saale-Unstrut-Triasland
Ein Film von Jupp Dworschak 

Wer kennt das Triasland, doch nur der, welcher schon einmal da war und das ist zumindest die Wandergruppe über deren Reise Jupp diesen Film gedreht hat. Es ist schon eine besondere Gegend, welche man sich da ausgesucht hat und liegt in der ehemaligern DDR westlich von Leipzig. Im Rittergut Hotel Kreipitsch an der Saale trifft sich die Wandergruppe deren Mitglieder aus dem weiten Norden wie auch aus Frankfurt/M angereist sind, um mit Hilfe der Landkarte die Reiseroute zu besprechen, die man sich für die folgende Woche vorgenommen hat. Die Wanderung beginnt im schönen Saale Tal mit seiner abwechslungsreichen Flusslandschaft die von markanten Felsformationen eingerahmt ist.
Die erste Rast wird bei einem Zisterzienserkloster vor den Toren von Naumburg eingelegt. Dann führt der Weg hinauf zum Bissmarkturm wo man bei Sonnenschein im Freien das Mittagessen einnimmt. Das nächste Ziel ist das Rittergut Rudenberg, wo in der Kuno-Klause ein ritterliches Festmahl mit Rittersprüchen und Spielen arrangiert ist, zu welchem ein Ritterknappe die passende humorvolle Einführungsrede hält. Mit dem Auto geht es die Saale abwärts und man erreicht ein Sonnenobservatorium, welches das älteste der Welt sein soll und von einem Ringwall mit Doppelpalisaden umschlossen ist. Hier konnte bereits im frühen Mittelalter die Sommersonnenwende bestimmt werden, was besonders für die Landwirtschaft von Bedeutung war. Von Schloss Godeck dem nächsten Ziel von welchem zwar nicht mehr viel, aber dafür ein gutes Restaurant vorhanden ist, wird eingekehrt. Das nächste Ziel ist Naumburg mit seiner historischen Altstadt. Es folgen noch viele Interessante Ziele bei dieser die ganze Woche dauernden Tour von welcher hier nur einige der wichtigsten erwähnt werden können. Eines davon ist der Besuch der Rotkäppchen Sektkellerei. Hier wird auch demonstriert wie die großen Weinfässer gereinigt werden. Durch ein Mannloch welches ziemlich eng bemessen ist, muss man hineinkriechen. Das schafft meisteins nur ein schlanker Lehrling, denn der Kellermeister selbst ist dafür zu dick. Da kann man ja schon beim Zuschauen Platzangst bekommen. Mit einer Sektprobe schließt diese eindrucksvolle Besichtigung ab. Die Wanderer sind immer wieder zu Fuß unterwegs und oft auch steil bergan, doch mit Gesang erreicht man bei Mittelberg ein besonderes Ziel. Es ist die Himmelsscheibe, eine Sonnenuhr und das dazu gehörige große Observatorium mit seinen künstlichen Sternenhimmel wo eine Mittagsrast eingelegt wird und eine Besichtigung erfolgt. Hier hat Jupp den künstlichen Himmel sehr gut ins Bild gesetzt und auch einen interessanten Kommentar dazu verfasst.
Die Ruine Marienthal ist eine historische Gedächtnisstätte. Hier tobte die Schlacht bei Jena und Auerstädt zwischen Preußen und Napoleon. Im Burgrestaurant, welches sehr historisch ist, hängt an der Decke eine Draisine. Es ist das originale von Herrn von Drais erfundene Laufrad, der Vorgänger unserer heutigen Fahrräder. Den Abend verbringt man in einem Weingut bei einer Weinprobe und einem zünftigen Forellenessen, bei welchem der Abend feuchtfröhlich ausklingt. Irgendwann ist auch diese schöne Tour zu Ende und am letzten Tag gibt es noch einen kräftigen Regen. Mit einem abschließenden Mal in einem vornehmen Lokal wird diese ereignisreiche Wanderwoche beendet und dem Organisator wird für seine gute Arbeit eine Urkunde überreicht. Eine vollständige Inhaltsangabe ist diese Beschreibung des Filmes natürlich nicht. Da lohnt es sich schon, diesen Film einmal anzusehen. 
Dieser Film ist eine aufwendige Arbeit mit viel Recherche und vor allem mit einer guten Kameraführung. Der informative und gut gesprochene Kommentar ist dabei besonders zu erwähnen. Er enthält eine Fülle von Informationen, ist dabei aber nicht überfrachtet. 
Es ist ein Film der vor allem die Teilnehmer anspricht aber auch für den nicht beteiligten Zuschauer interessant sein dürfte. Die Länge des Filmes ist für das, war er an Informationen bietet durchaus akzeptabel. 



Bewertung: 3.92



Gerold Schöbel