Filmbeschreibung


Weissenburg und Wülzburg
Ein Film von Gerold Schöbel

Die freie Reichsstadt von 1339, Weissenburg, hat eine bewegte Geschichte. Der alte Stadtkern weist viele historische Bauten auf, vor allem das Rathaus fällt ins Auge. Oben am Berg steht die Wülzburg, ein mächtiger Festungsbau, dessen Ursprung auf ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht. 1588 wurde an der Stelle eine Zitadelle nach damals neustem Muster erbaut. Im 30-jährigen Krieg versuchten die Schweden, diese Festung einzunehmen – aber es gelang nicht. Nach diesem Krieg endete auch die Funktion des Bollwerks als Festung. Sie wurde Gefängnis. Auch während der preußischen Herrschaft blieb sie Gefängnis. Heute ist die Wülzburg ein gern besuchtes Ausflugsziel. Nach langer Zeit der Vernachlässigung und eben so langer Zeit der Restaurierung wurde die alte Wasserversorgung aus einem Tiefbrunnen durch eine Zisterne ersetzt, die das Wasser von den Dächern speicherte. Zur Entnahme des Wassers wurden mehrere Pumpenhäuschen aufgestellt Die Burg wurde mehrfach umfunktioniert. In den Kriegen als Kriegsgefangenenlager, in dem auch Charles de Gaul einsaß, danach als Flüchtlingslager, in dem mehr als 10000 Heimatvertriebene Unterschlupf fanden. Das Hauptgebäude ist heute eine Berufsschule für sonderpädagogische Förderung - was immer das auch ist Trotz erheblicher Bauarbeiten der letzten Zeit sind die Renovierungsarbeiten immer noch nicht abgeschlossen. Es ist noch viel zu tun, um der Bedeutung des Riesenbaus gerecht zu werden. Seine wechselhafte Geschichte konnte der Film, wie Gerold sagte, nur teilweise wiedergeben. 
Mit Ausschnitten aus einem Filzinger-Film hat Gerold versucht, Leben in die starren Mauern zu bringen und hat uns so auf Spannung gehalten, was bei einer so statischen Vorlage nicht leicht fällt. Aber wieder einmal hat Gerolds Film gezeigt, wie wichtig die Recherche für jeden Film ist, um ein interessantes Produkt zu erstellen.
Kleine Längen überbrückt der wie immer hervorragende Kommentar mühelos und ergibt ein lehrreiches Stück Geschichte. 



Bewertung: 3,765



Josef Dworschak