Filmbeschreibung


Lichterglanz in London

Am 1.2.12 zeigten uns Horst Jastrow und seine Frau den 14 minütigen Film „Lichterglanz in London“. Der Einstieg beginnt in der weihnachtlich erstrahlten Oxfordstreet. Überall üppige Reklame. Frau Jastrow erläutert, daß man 3 km lang über 600 Geschäfte inspizieren könnte;
Doch dann kommt mit „ Selfridges“ das 2.größte aber teuerste Kaufhaus Londons. Schon die mächtigen Säulen zeugen von gediegenem Wohlstand. Und drinnen strahlt die Beleuchtung jenen Glanz aus, den sich die verwöhnte Kundschaft erwartet. Wieder draussen sehen wir den Eckpalast von Marc Spencer in einem Meer von Lichtern, die die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Dann verwebt uns Frau Jastrow geschichtlichen Hintergrund mit dem Jetzt. Ganz schön kernig, sich vorzustellen, daß von der ehemaligen via tralbina (Oxfordstreet) die Schwerverbrecher zum Galgen am Marble Arch gekarrt worden sind, dieselbe Strecke auf der heute hochnoble Geschäfte um Kunden buhlen. Am Picadilly Circus die berühmten Leuchtreklamen von Coca Cola und Sanyo, bei denen man Zeitung lesen könnte. Launig meint Frau Jastrow „ob der Eros sehr erfolgreich mit seinen Pfeilen ist?“ Im unterirdischen Criterion-Theater gibt´s leider keine Karten mehr, also weiter mit der U-Bahn zur Knightsbridge, wo Harrods zu finden ist. Das größte Kaufhaus, bis Anfang des 21. Jahrhun- derts königlicher Hoflieferant, wird von 12000 Glühbirnen erleuchtet, von denen täglich ca. 300 ausgetauscht werden müssen. Das Innere besticht durch sein reichhaltiges Warenangebot,
wobei es Horst die Süssigkeitenabteilung und das selbstgemachte Eis angetan haben. Lecker, wie einen die verschiedenen Sorten anlachen! Auch die Aufmachung im Jugendstil sehen wir erstaunt und freuen uns wie unsere beiden Städtetripper.
Am nächtlichen “Speakers Corner“ sind zwar keine Redner mehr, aber Marble Arche und die mächtigen Tore des Hyde Park machen genügend auf sich aufmerksam.
Das Barbican Center und die glänzenden Bürofassaden wirken imposant auf den Betrachter. Dort ist auch das London Symphonieorchester untergebracht, erfahren wir nicht ohne Stolz von Horst. Gleichzeitig stellt er sich vor, was tagsüber für ein Getümmel herrschen mag. Der angesprochene Kontrast zu den spätabendlichen Bildern gibt dem Zuschauer sicher zu denken.
Nun schauen sich die Beiden eine zeitgenössische Ausstellung an, die allerdings viel Verständnis benötigt. Klasse wie die von Horst ausgesuchte, schräge Musik darunter wirkt.
Die gekonnt eingefangenen Bilder brauchen einenVergleich zu den 3.Fernsehprogrammen nicht zu scheuen.
Es folgt das seit 1999 gespielte Musical „The Lions King“, das – mich zumindest – an Stücke aus der Peking Oper erinnert. Auch hier wieder die Brillanz der HD-Bilder, die vollen Genuß garantieren.
Bei einem nächtlichen Bummel sollte auch der Tower nicht fehlen, dürften die Beiden sich gedacht haben. Und wieder der geschichtliche Hinweis auf die Leiden von Königen, Spionen und sonstigen Insassen, die hinter diesen mächtigen Mauern saßen. Die Kronjuwelen werden der Vollständigkeit halber erwähnt aber nicht gezeigt. Das bekommt dem Film nur gut. Er hebt sich dadurch von typischen Reisefilmen wohltuend ab. Besser ist es die Towerbridge einzublenden, mit dem Ratschlag für Eilige: Auf einen der beiden Türme steigen und den nichtklappbaren Teil der Brücke überqueren.
Zusammenfassend sagt der Kommentator: „Die Glitzerwelt Londons einfach durchstreifen und dabei beschaulich die bekannten Höhepunkte genießen.
Unsere Profis sagten nach der Aufführung übereinstimmend, daß der Titel 100 prozentig zum Film passt. Dem Reimund gefielen die Theateraufnahmen prima, womit noch ein Vorschlag von Roland kam, den „König der Löwen“ zum Schluß zu bringen.
Ich selbst fühle mich als mehrfacher Londonbesucher angeregt, einen weiteren Städtetrip dorthin zu machen.



Wertung: 3,988



Peter Würffel