Filmbeschreibung


Ein Ring für den Steinkauz
von Roland Schmidt

In der Gemarkung Nauheim bei Groß-Gerau befindet sich der Seichbühl, eine riesige geschützte Landschaft. Sie ist das Rückzugsgebiet für viele seltene Tierarten. Der vom Aussterben bedrohte Wiedehopf zum Beispiel, ist in Hessen fast nur noch dort anzutreffen. Für unsere kleinste Eulenart, dem Steinkauz, haben freiwillige Helfer an die 30 Nistkästen aufgehängt.
Einmal im Jahr sind sie unterwegs, um den Bestand der Steinkäuze zu kontrollieren. Die Nisthilfen sind lang gestreckte Röhren, in deren hinteren, dunklen Teil sich die Jungvögel zusammendrängen. An dieser Seite wird die Röhre geöffnet, wozu die Helfer in ziemliche Höhen in die Baumkronen steigen müssen. Nach Entfernen der angesammelten Kotmengen – dies machen die Helfer mit bloßer Hand – werden die Jungvögel nicht allzu zart herausgeholt. Sie werden einzeln gewogen, gemessen und auf Parasiten untersucht. Danach erhält jeder Kauz einen individuellen Ring, der locker sitzen muss, um später den Vogel nicht zu behindern. Alle Untersuchungen werden akribisch dokumentiert und an die zentrale Vogelwarte Helgoland weitergeleitet. Dadurch kann Herkunft, genaues Alter und Zuggewohnheiten der Vögel festgestellt werden.
Ein äußerst interessanter Film, mit herrlichen Einstellungen – wie bei Roland üblich -, auch direkt oben an den Kästen, mit schönen Nahaufnahmen der Jungvögel.
Kleine Anmerkungen sind selbstverständlich auch gemacht worden. So beginnt der Film gleich mit der Schilderung der Lokalität und des Ereignisses bis spät (und eigentlich fast nebenbei) der Titel erscheint, so dass der als Motto kaum wahrgenommen wird. Der Kommentar zu Beginn sei zu sehr abgelesen, der Schluss unerwartet plötzlich. Aber mehr Haare sind nicht gefunden worden außer, dass die sonst üblichen Erklärungen zu den Tieren und ihren Lebensgewohnheiten hier weggeblieben sind. Wir sind halt von Dir verwöhnt, lieber Roland.



Trotzdem erhielt der Film die Wertung: 3,882



Josef Dworschak