Filmbeschreibung


Spuren der Vergangenheit
von Gerold Schöbel 


Diesmal zeigt Gerold eine, wie ich glaubte, völlig neue Seite seiner Filmerei. 
Er beginnt seien Film über das Elsass mit sehr ruhigen, ländlichen Aufnahmen von Natur und einer Unterkunft auf dem Lande in einer Herberge mit bäuerlichem Umfeld. Frei laufende Hühner, dem stolzen Hahn und einer Umgebung mit sanften Wegen und Blumen am Wegesrand.. Etwa 20 km von der ehemaligen Grenze zu Deutschland entfernt, am Flüsschen Sauer und nahe Wörth liegt diese Idylle, die Herberge zu den sieben Eichen. Sein erster Ausflug mit seiner Frau gilt diesem Städtchen Wörth. Viele Fachwerkhäuser, ein Waschhaus an der Sauer, in dem Frauen früher die Wäsche gewaschen haben menschenleere Straßen am Sonntag – alles strahlt eine Ruhe und den Frieden aus, als hätte es nie anders sein können. Aber es war nicht immer so. 
Am Rande der Stadt steht ein imposantes Denkmal. Es wurde 1870 von den Bayern als Denkmal an den Sieg gegen Frankreich erbaut. 
Aus einem Buch liest nun Gerold den Ablauf des Krieges vor, der mit einer Begebenheit in Wörth begonnen hatte. Ein Preuße sollte der entmachteten Königin Isabella von Spanien nachfolgen. Als das bekannt wurde, brach in Frankreich ein Sturm der Entrüstung aus. Im Interesse des Friedens, trat Leopold zurück. Die verlangte Entschuldigung wegen der Kandidatur lehnte Bismarck ab. Frankreich erklärte Preußen den Krieg. Graf Zeppelin 
unternahm mit einer kleinen Schar Soldaten Jahre später eine Erkundungstour ins Elsass. Sie trafen nirgends französische Soldaten, kehrten in ein Gasthaus nahe Wörth ein. Ein Außenstehender erkannte die deutschen Soldaten verständigte das französische Militär und sofort begann eine Schießerei. Graf Zeppelin konnte auf dem Pferd eines gefallenen, französischen Hauptmanns entkommen und meldete den Deutschen, dass kein französisches Heer im Elsass lagerte. Und damit begann der Krieg. Ein spezielles Museum befasst sich ausschließlich mit dem Krieg von 1870, das uns Gerold auch noch vorstellt Der nach einem Jahr geschlossene Frieden war nicht von Dauer. 1914 schon begann der erste Weltkrieg und 1939 der zweite der Deutschland weitgehend vernichtete. 
Gerolds Fazit: Endlich haben die Völker daraus gelernt. Heute herrscht Frieden zwischen ihnen – und so soll es auch bleiben. 
Die Diskussion verlief voller Lob für den Autor, beanstandet wurde nichts.



Der der Film erhielt die Wertung 3,764



Josef Dworschak