Filmbeschreibung


Der Flieger von Tsingtau
von Gerold Schöbel 

Gerold zeigt uns den Film des tollkühnen Fliegers in einer überarbeiteten Fassung, die frühere Standbilder durch Szenen aus dokumentarischen 
Filmausschnitten ersetzt. 
Im Jahre 1897 werden in der Provinz Tschangtung 2 Missionare ermordet. 
Das deutsche Kaiserreich fordert als Wiedergutmachung von China die Verpachtung der Provinz für 99 Jahre und besetzt mit einem Kriegsschiffgeschwader die Haupt- und Hafenstadt Tsingtau. Günther Plüschow, ein Oberleutnant zur See, meldet sich zu den Marinefliegern, 
erwirbt den Pilotenschein und wird im Frühjahr 1914 nach Tsingtau versetzt. 2 Flugzeuge werden dorthin verfrachtet. Durch den Ausbruch des ersten 
Weltkrieges verlangt Japan die entschädigungslose Übergabe der Provinz. Dies wird abgelehnt und eine kriegerische Auseinandersetzung folgt. Dank 
der Aufklärungsflüge von Plüschow kann sich die kleine Enklave ein halbes Jahr erfolgreich verteidigen. Dann aber muss Plüschow über China flüchten, 
gelangt in die USA und mit Hilfe von Geschäftsleuten wieder nach Europa. 
Nach dem Ende des Weltkrieges will Plüschow, von der Fliegerei besessen, unbedingt das fast unerforschte Gebiet des Feuerlandes überfliegen, und 
startet eine Expedition dahin. Mit einem kleinen Segelboot beginnt er, bis das Flugzeug eintrifft. Er dreht vom Überflug über Feuerland einen Film, der seine Expedition finanzieren soll. Er kehrt nach Südamerika zurück, um nun von der Südspitze des Kontinents bis Chile die wilde Gebirgslandschaft zu 
überfliegen. Der erste Teil seiner Erkundung gelingt. Beim nächsten Forschungsflug wird das Flugzeug von den nicht einschätzbaren Witterungsbedingungen zu Boden gedrückt. Am 28.01.1931 stirbt Günther Plüschow. In Patagonien wurde dem Flugpionier ein Denkmal gesetzt. 
In einer angeregten Diskussion wurde das Für und Wider von filmischer Darstellung geschichtlicher Ereignisse erörtert. Einig aber war man sich, dass 
Gerold eine tolle Recherche und Auffindung alter Filmdokumente betrieben und den Film durch den Kommentar genial zusammengebunden hat. Er 
wurde mit 3,813 bewertet.



Josef Dworschak