Filmbeschreibung


Zwischen Wasserfällen, Schlammtöpfen und Büffeln

Der Yellowstone National Park in Wyoming, ist der älteste National Park der Welt.
Das Glück war den beiden Weltenbummlern hold und am Osteingang fand das Ehepaar
Jastrow eine gemütliche Blockhütte in 2000 Metern Höhe, in der es mollig warm war.
Für die jährlich 4 Millionen Besucher gibt es reichlich Parkplätze und die Straßen sind hervorragend ausgebaut. 1988 hatte ein Waldbrand den Jastrows einen Strich durch den Urlaub gemacht, denn auch die gebuchte Unterkunft ging damals im Flammenmeer unter. Aber auch so ein Brand ist ein Naturereignis und die Vegetation hat sich darauf eingestellt. Das Feuerkraut, ein nordamerikanisches Weidenröschen, braucht die Hitze, damit seine Samen überhaupt keimen können.
In einer Brandinformationstafel sind die aktuellen Brandherde eingetragen. Da diese unter Kontrolle sind, ist eine Weiterfahrt durch den Park möglich und das erste Ziel ist schnell erreicht - Der 32 Kilometer durchmessende Yellowstone Lake. Der Steamboat Point ist ein vulkanisch aktives Gebiet und die Geologen rechnen schon bald mit einem großen Ausbruch. Die brodelnden Tümpel, Krater und Geysire faszinieren durch ihre prächtige Farbenvielfalt.
Und auch eine gigantische Magmablase ragt aus dem Wasser empor. Diese umfasst 240 Quadratkilometer und reicht über 300 Metern in die Tiefe. Aufgrund all dieser geologischen Aktivitäten, verzichten nicht nur die beiden lieber auf’s Baden. Weiter oben an der Fisching Bridge, entdeckt das Ehepaar einen Biber, der trotz Autolärm in aller Seelenruhe seine Runde macht.
Die Jastrows erreichen das Gebiet, in dem die letzten 200 Überlebenden Büffel (von ehemals 30 Million) ihr geschütztes Revier haben. Von dort geht es weiter zu den Schlammtöpfen (Mud Volcano). So schön das ganze auch aussieht, sind wir als Zuschauer doch froh, dass uns der faulige Gestank vom Schwefelwasserstoff erspart bleibt. Manche dieser Schlammtöpfe sind so sauer wie Salzsäure und an anderer Stelle trotzen Gräser und Blumen den hohen Wassertemperaturen.
Das Mud Volcano Areal und der Sulphur Caldron, sind die säurehaltigsten des ganzen Parks. Die vielfältigen Aktivitäten in diesem Gebiet entstehen durch das Zusammentreffen verschiedener geologischer Verwerfungen. Vor 640.000 Jahren ist hier der Yellowstone-Supervulkans ausgebrochen. Das ganze Gebiet wird von Wissenschaftlern ständig beobachtet.
Da sind die Wasserfälle des Yellowstone National Park doch wesentlich berauschender. Bei den Upper Falls stürzt der Yellowstone River 32 Meter in die Tiefe. Um die beieindruckenden Lower Falls zu bestaunen, müssen Horst und Margot entlang der Plateaukante des farbprächtigen Canyons wandern. Mit 100 Metern Fallhöhe ist dieser doppelt so hoch wie die Niagarafälle.
Und noch ein Wasserfall erwartet uns, es ist der Tower Fall. Er liegt in den Obsidian Cliffs, deren Wanderwege jedoch wegen Raubbaus gesperrt wurden. Aber am Straßenrand kann man die Obsidiane ebenfalls bewundern.
Mit dem Biscuit Basin, des ebenfalls besucht wird, endet der Film dann auch. Dieser entstand 1959 bei einem Erdbeben mit 7,5 auf der Richterskala. Der Shell Geysir nebenan ist ständig aktiv. Und die Jastrows bewundern die Leistung, in solch einer Gegend Gehwege zu bauen, die ausgedehnte Wanderungen ermöglichen.
Insgesamt betrachtet ist es eigentlich ein nicht gerade ungefährlicher Urlaub gewesen, denn es war genaugenommen immer ein Tanz auf dem Vulkan.
Bei der anschließenden Filmbesprechung wurde besonders Horsts persönlicher Kommentar gelobt. Er hat viel dazugelernt. Die Kamerastandpunkte und der Filmschnitt sind routiniert und abwechslungsreich und wer nicht dort war, der vermißt auch nichts im Film.

Und die Bewertung mit 4,059 zollt diesen Streifen Tribut.



Diemo