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Mehr nach Meer
Am 30.4. zeigte uns Klaus Lutze einen 9 minütigen Film über seine zweite
Heimat, die Normandie.
Die Gegensätze – z.B. ein Sonnenaufgang und andererseits der Mond
bestimmen von Anfang an seine Bildfolge. Er bringt uns das tägliche Leben
am Wasser und zeigt uns mit wohlbedachten Worten worauf es ihm ankommt.
Durch den Kommentar bleibt der Film spannend bis zum Schluß. „Was hilft
dem Segelboot der Wind, wenn ihm das Wasser fehlt?“ sei als Beispiel
aufgeführt. Und: „Was soll die mächtige Brücke - bei Ebbe – denn bewirken?“ fragt er
provokativ. Um dann einen Angler schlicht beim Fischen zu zeigen.
Der Wanderer mit endlosem Strand und wolkenverhangenem Himmel wirkt durch seine Worte nach noch mehr Landschaft.
Ein Strandsegler und ein bei Ebbe toll gefilmter Bootstransport vervollkommnen das Bild.
Die Austernbänke, die man natürlich nur bei Ebbe so prächtig betrachten
kann, und dazu der die Spannung erhöhende Hinweis, daß die Austern
schnell vor der nächsten Flut – hereingebracht werden müssen. Und zur
Entspannung dann die Austern schlürfenden Gäste.
Eine Radlfahrt über die holprige Brücke ist der nächste Gag. Nach 6 Stunden
sieht die von der Flut geprägte Landschaft nämlich ganz anders aus.
Mit seiner Frage „Wo ist denn unsere Brücke?“ unterstreicht er die gefährliche
Situation. Sein Kommentar hebt den großen Umweg hervor, der jetzt zu
fahren ist. Er bringt eine Möwe ins Bild: mit ein paar Flügelschlägen entrinnt
sie dem steigenden Wasser.
Tolle Großaufnahmen von den Spuren, die die Flut im Sand hinterläßt. Mit abwechslungsreichen Bildern endet der Film bei Flut, nicht ohne die
philosophische Erkenntnis auszusprechen: Es ist ein Kommen und Gehen,
das zu unserem Leben gehört. Eine einfühlsame Musik unterstreicht nochmal
die herrlichen Landschaftsaufnahmen. Da bekommt man richtig Lust in das
Seestädtchen der Normandie zu fahren, lieber Klaus.
Für den Film hast Du die Bestwertung des Abends: 4,121 erhalten.
Peter Würffel |
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