Filmbeschreibung


Wanderwoche am Müritzsee

Jupp ist mit seiner Wandergruppe unterwegs, eine Woche lang im September in der Umgebung des Müritz-See’s und dokumentiert filmisch die verschiedenen Wanderungen. Der Ausgangsort ist Röbel an der Müritz. Am nächsten Tag fahren sie mit dem Auto zum Plauer See, machen eine Wanderung entlang dem Ufer, bei heftigem Sturm und Regen, die Stimmung dazu hat Jupp mit der Kamera sehr gut eingefangen, nach dem Motto: Wir sind Sturm erprobt....Das opulente Abendendessen entschädigt zusätzlich noch.
Am nächsten Tag ist ein Besuch des Bärenwaldes angesagt, ein großes, artgerechtes Refugium für Bären, die aus kleinen Zirkussen herausgekauft wurden. Im Film wird gezeigt, wie viele davon traumatisiert sind. Der Abschluss des Tages ist noch ein kurzer Besuch der größten Feldsteinscheune Deutschlands, eine riesige Markhalle mit vielfältigen Touristik-Andenken-Mitbringsel.
Tags darauf, ein Blick aus dem Fester, ein blauer Himmel über dem Müritzsee. Mit der Fähre wird übergesetzt von Röbel nach Waren. Nach einem kurzen Rundgang geht es zur Draisinenstrecke, durch die Bilder und den O-Ton sind die Anstrengungen der Gruppe für den Betrachter sehr gut nachvollziehbar. Dieser Abschnitt des Films ist für mich der beste, insbesondere was die Aufnahmetechnik und den O-Ton angehen.
Am dritten Tag fährt die Gruppe in die Krakower Seenlandschaft, um dort zu wandern, bei schönen Wetter und guter Stimmung. Abends gibt es wieder ein leckeres Essen in einem Golfhotel. 
Am nächsten Morgen geht es wieder mit der Fähre zum nächsten Ausgangspunkt für neue Wanderungen: den Bolter Kanal. Die Wanderung sollte in Rechlin enden, aber endet dann weit weg an der Bolter Mühle, die auch noch geschlossen ist. In Rechlin wird das Luftfahrttechnische Museum besucht, das früher eine Erprobungstelle der Luftwaffe im 2. Weltkrieg war und später von der sowjetischen Luftwaffe genutzt wurde. Deshalb sind viele alte Flugzeuge im Original zu besichtigen.
Es regnet an nächsten Tag, mit dem Bus geht es gen Norden zur Burg Schlitz nahe dem Malchiner See, das heute ein Luxushotel ist. In der Nähe befindet sich ein Skulpturenweg, der Gruppe gelingt es, den verantwortlichen Künstler in seinem Atelier zu besuchen. Auf dem Rückweg werden die Schlösser Ulrichshusen und Basedow besucht. Auch dieser Tag endet gemütlich in einem Steak House.
Am letzten Tag wird in der Nähe von Waren ein Rund-Wanderweg mit einer Vogelbeobachtungsstelle ausgesucht. Während des Abendessens erhält der Organisator zum Abschluss der Reise die Dankes-Geschenke von den Teilnehmern.
Der Film überzeugt zunächst mit seiner Perfektion im Schnitt, O-Ton und insbesondere der Kommentar. Berechtigte Kritik gab es an den eingeblendeten Landkarten, man konnte leider nichts darauf erkennen, die Namen der Orte waren zu klein. Ich persönlich möchte noch lobend erwähnen, dass Jupp darauf verzichtet hat, die alten West-Vorbehalte wie „alles mit unserem Geld“ usw. im Film als Kommentar unterzubringen. So ist es ist ein verfilmtes Tagebuch einer Reise, das sehr, sehr gut gemacht ist.




Gerd Streckfuss