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Sanssouci in prachtvoller Umgebung
Das Vorbild steht ja bekanntlich in Frankreich bei Paris und stammt vom
französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. Eine Kopie davon gibt es bei uns in
Potsdam, und diese wurde vom Preußenkönig Friedrich dem Großen im 18. Jahrhundert erbaut. Dass es außer diesem Schloss, welches am Rande der
Stadt oberhalb eines Weinbergs entstand, noch einen Riesenpark gibt, in
dem weitere historische Gebäude und Prunkbauten zu sehen sind, ist wohl
weithin nicht ganz so präsent. Und dass diese Baukunstwerke von den
preußischen Königen nach und nach errichtet worden sind, schon gar nicht.
Diesem offensichtlichen Wissensmangel verspricht der Film Abhilfe. Und
tatsächlich zeigen uns unsere Autoren diese einmaligen und jetzt wieder
renovierten Paläste und Anlagen in der näheren und weiteren Umgebung
des Schlosses in einer filmischen Rundreise durch den Sanssouci-Park und
die anliegenden Grünflächen. Und damit wir auch immer wissen , wo wir
gerade sind, wird jeweils eine übersichtliche Landkarte eingeblendet. Wir
sehen dabei die Schlösser Belvedere, Orangerie und Charlottenhof, das
Neue Palais, die Römischen Bäder, das Chinesische Teehaus und natürlich
dazwischen auch diverse Springbrunnen mit Wasserspielen und gepflegte
Park- und Blumenanlagen. Nebenbei wird erwähnt, dass die Bautätigkeit der
preußischen Könige bis ins 19. Jahrhundert anhielt, also bis in eine Zeit, in
der es auf den Straßen in Deutschland bereits gegen den Feudalismus zu
brodeln begonnen hatte. Zum Schluss kommt dann auch noch der Cecilienhof ins Bild, jenes Schloss, in dem 1945 das Potsdamer Abkommen
zwischen Truman, Stalin und Churchill u.a. über die Neuaufteilung unseres
Landes und weitere Sanktionen nach dem Weltkrieg entschieden wurde. So schließt sich historisch der Kreis von den Hohenzollern bis in die Gegenwart.
Diese ganzen Paläste und Bauten werden uns nicht nur von außen gezeigt, obwohl das auch schon ganz toll ist, nein, wir gehen mit der Kamera hinein
und staunen über das, was es dort alles zu bewundern gibt. Bei der Fülle der
angebotenen Eindrücke von Sälen, Gallerien, Gemälden, Skulpturen und
Wandelhallen ist es nicht verwunderlich, dass der wie immer abwechselnd
von Margot und Horst Jastrow und klar und deutlich gesprochene Kommentar in diesem Film gleichwertig mit den gezeigten Bildern einen
breiten Raum einnimmt. Ohne diese ausführlichen Kommentare hätte man
große Schwierigkeiten, alles richtig einzuordnen. Und da auch die Aufnahmen
gestochen scharf und abwechslungsreich präsentiert werden, behalten wir
einen sehr informativen und schönen Film in Erinnerung, auch wenn die eine
oder andere Einzelheit und Jahreszahl in Vergessenheit geraten sollte. Eine
dezent ausgewählte barocke Musikuntermalung passt zum fürstlichen Flair
der Bilder. Es bleibt der Eindruck von dem wunderschönen Schloss
Sanssouci („sorgenfrei“) in Potsdam, umringt von ebenso interessanten und
einmaligen baulichen Sehenswürdgkeiten, und das alles in einem riesigen
grünen Garten.
Raimund Wildenhof |
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