Filmbeschreibung


Mit der Anthem of the Seas über den Atlantik

Der Film beschreibt eine Schiffsreise von Southampton nach New York mit einem der größten Kreuzfahrtsschiffe, Kapazität fast 6000 Personen. Jupp gibt im Kommentar zu, dass er mit „so einem Pott“ eigentlich nie reisen wollte. So richtig verraten hat er es dann doch nicht, dass er dennoch eingestiegen ist, ein Sonderpreis war anscheinend der Anlass dazu. So beginnt der Film mit tanzenden Frauengruppen bei der Morgengymnastik. Doch dann beginnt der Film eine inhaltliche Wende zu nehmen, die Größe des Schiffes wird als Vorteil wahrgenommen. Auch deshalb, weil alle Passagiere neun Tage lang festgehalten werden, ein Landgang als Abwechslung ist natürlich bei einer Reise über den Atlantik nicht möglich. Es beginnt mit der überraschenden Größe der Kabine mit Balkon. Der erste Rundgang zeigt schon , wie sich die Menge auf dem Schiff verteilt, es sind schließlich 14 Decks, die man besichtigen kann. Das zeigt, dass es auch ruhige Ecken gibt, auf die sich der Passagier zurückziehen kann. Wer trotzdem den Trubel sucht, kann sich in der Flanierstraße mit den Geschäften umsehen. Und in den insgesamt 14 Restaurants kann man rund um die Uhr essen und trinken. Fehlen darf natürlich auch nicht die abendlichen Shows in dem Theater. Überrascht haben mich (als Kreuzfahrt-Unkundiger) die Vielfalt der unterschiedlichen Schwimmbassins, die anscheinend zum Teil überdacht sind, schuld daran sei das schlechte Atlantikwetter, was unser abendlicher Wetterbericht im Fernsehen auch fast täglich berichtet. Wem es dann doch zu langweilig wird, kann eine Glaskugel besteigen, die an einem Ausleger hängt (dessen Aufhängung so aussieht, als ob er jederzeit die Kugel samt Inhalt ins Meer fallen lassen kann) um das Schiff von allen Seiten zu betrachten. Allerdings ist diese Besichtigung nur bei ruhigem Wetter möglich, bei Jupps Reise also an einem Tag. Dann aber ist es für einen Filmer ein Glücksfall, aus dieser Kapsel Aufnahmen machen zu können.
So zeigt Jupp in weiteren Detailaufnahmen, unterlegt mit einem erklärenden Kommentar, die vielfältigen Aktivitäten auf diesem Schiff. Nach neun Tagen ist die Freiheitsstatue in Sicht, der Kapitän lässt das Schiff eine Ehrenrunde drehen (was nicht immer gut ausgeht, siehe Costa Concordia) und Jupp betritt amerikanischen Boden.
Der Film hat noch einen interessanten Nachtrag: Wochen später geriet das Schiff in der Karibik in einen Hurrikan, bei dem die gesamte Inneneinrichtung zerstört wurde und eine Generalüberholung notwendig machte. TV Aufnahmen zeigen die ganze Wucht dieses Sturmes.
Es ist eine ausgezeichnete Dokumentation/Reportage einer Schiffsreise mit einem Megaliner, technisch sehr gut umgesetzt, der Kommentar, wie immer in seinen Filmen, eine Mischung aus Informationen und eigenen Empfindungen. Und so freue ich mich schon auf die baldige Fortsetzung: New York



Gerd Streckfuss