Filmbeschreibung


Ciao Venezia!
Ein Film von Margot und Horst Jastrow

2014 haben Margot und Horst in der Vor-Karnevalszeit Venedig besucht und sich, wie häufig, den weniger bekannten Details der Stadt gewidmet. Mit der riesigen Auswahl von schönen Masken und den Trägerinnen von kompletten Kostümen beginnt der Film, um den Zeitpunkt des Besuches gleich zu dokumentieren. Im Schifffahrts-Museum lernen wir die vergoldete Staatsbarke des Dogen von Venedig kennen, die Napoleons Soldaten dazu veranlasste, sie völlig zu zerhacken, um an das Blattgold zu kommen. In den weniger besuchten kleinen Gassen hängt die Wäsche quer über die Kanäle und Gemüse wird auf Schiffen angeboten, denn die Großmärkte liegen außerhalb der Lagunenstadt. Typische Szenen mit Gondolieren leiten über zu einem Besuch des Guggenheim-Museums. Hier folgen die aufschlussreichen Erklärungen der Kunstwerke, der Deutungen schon Kunstverstand voraussetzt. Die Sicht von oben einer Gondelfahrt zeigt den Ortswechsel zur Basilika di Santo Giovanni y Paolo. Das Altarbild von Tizian „Maria Himmelfahrt“ lockt Besucher in die danebenliegende Basilika di Santi Maria Gloriosa. Eine moderne Glasarbeit aus Murano in der ersten Basilika gibt den Anstoß, die Insel Murano und die dortige Glasfertigung zu besuchen. Auch dort sind Kanäle die Gassen, in denen viele Souvenirs, meist aus fernöstlicher Fertigung und oft genug recht Kitschiges angeboten wird. Ab dem 13. Jahrhundert belieferte Murano die Adelshäuser Europas mit Glas und Spiegeln. Der Verrat des Herstellungsgeheimnisses wurde damals mit dem Tode bestraft.

Marmormosaiken von besonderer Art führen erst einmal in die Basilika, bevor es am Donado-Kanal entlang zum Glasmuseum geht. Prachtvolle Stücke verweisen auf die Glanzzeit der Glasfertigung, die im 17.Jahrhundert zu Ende ging, als die Franzosen selbst große Spiegel für den Adel herzustellen. Im Museum zeigen die Räume traditionelle Glaskunst neben moderner Gestaltungen eine Vielfalt von Gegenständen. Per Boot geht es nun zurück nach Venedig, um noch die berühmten Gemälde von Tintoretto anzuschauen. Sie befinden sich in der Sakristei der Sankt Stefano-Kirche. Das berühmteste ist das des Abendmahls mit dem schräg gestellten Tisch und Jesus im Vordergrund. Auf dem Weg zum Fischmarkt finden sich wieder die Karnevals-Kostüme wieder. Und schließlich soll der Besuch in der Oper mit dem Barbier von Sevilla, den Abschluss bilden.

Entgegen der sonstigen Art der Autoren, fehlt diesmal die klare Fortführung der Erzählung. Mit Masken begonnen, die kommen wieder aber danach die Oper - das holpert etwas. Trotzdem ein sehenswerten Film, mit, wie immer, gekonnten Bildern und sehr informativen Kommentar. Bewertung: 4,053



Josef Dworschak