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Lissabon
Am 1.11.16 zeigten uns
Horst und Margot Jastrow ihren 18 minütigen Film über Lissabon. Er war mit
Margot 2 Tage in Portugals Hauptstadt um – wie er bescheiden sagt – einige
Höhepunkte der Millionenstadt zu erkunden. Er beginnt mit dem Turm von
Bélem, den wohl die Meisten schon in Prospekten oder Reiseberichten
gesehen haben. Kein Wunder, zählt er doch zum Weltkulturerbe der Unesco.
Als nächstes folgt das Denkmal der Entdeckungen, das man 500 Jahre nach
dem Tod Heinrichs des Seefahrers ihm zu Ehren erbaute. In einer
sehenswerten Großaufnahme zeigt uns Horst 30 portugiesische
Persönlichkeiten wie Vasco da Gama, Pedro Cabal und Magellan. Auf der
westlichen Seite sind es Prinzen, Gelehrte und Könige aus der Zeit des 15.
und 16. Jahrhunderts. Mit dem Bus geht’s weiter zum Hironymuskloster,
in dem die Seefahrer vor Antritt ihrer Entdeckungsreise beteten. Wer
hier einen Parkplatz sucht, muss viel Geduld aufbringen. Gleiches gilt
für die Klosterbesucher. Wer sich nicht vorher ein sog.
Prioritätenticket besorgte, muss stundenlanges Warten in Kauf nehmen,
erfahren wir von Margot. Wir können die überaus reich gestalteten
Portale bewundern. Das Innere der 100 m langen Kirche beeindruckt durch
ihr Netzgewölbe und die reliefgeschmückten, achteckigen Pfeiler. Nur
dem königlichen Sarkophag ist es vorbehalten von marmornen Elefanten
getragen zu werden. Auch der Kreuzgang ist wunderschön. Anhand der
eingefügten steinernen Schiffe kommt die Blütezeit des Kolonialismus zum
Ausdruck. Das Präfektorium spiegelt mit Josef das alte Testament wider.
Anschließend führt Horst uns zum größten Park Lissabons, Eduard II.
Interessant hier das Denkmal der Nelkenrevolution vom April 1974, die die
3. Republik einläutete. In der Stadtmitte sehen wir dann die Säule
Pedros IV, von 2 Springbrunnen flankiert. Pedros IV war auch Kaiser von
Brasilien. Dann führt uns Horst in die Einkaufsstraße Via Augusta mit
ihrem quirligen Gesamtbild. Nachdem der Triumphbogen durchschritten
ist, bekommen wir das Reiterstandbild José I zu sehen. Dieser aufgeklärte
König, erfahren wir, hat die Sklaverei in Portugal und Brasilien sowie
die Inquisition der Kirche abgeschafft. Jetzt fahren die Beiden zur
Burg des Hl. Georg, die auf einem Hügel steht. Bei einem Erdbeben 1755
fast vollständig zerstört, wurde sie im 20. Jahrhundert wieder
aufgebaut. Von der Terasse hat man einem tollen Blick auf Lissabon und
den Tajo. Der steile Abstieg zeigt restaurierungswürdige Gebäude.
Mit dem Boot geht es zur Weinhandlung Calem, die einen deutschen Winzer
beschäftigt. Ein Portwein im Fass gereift, wird als Mitbringsel geordert.
Nun zeigt uns Horst noch die 2.längste Hängebrücke der Welt: Die über 2 km
lange Brücke ist für Autos 6spurig und für die Bahn 2spurig befahrbar.
Abschließend wird noch ein Familienbetrieb mit Herstellung von Azulejos
besucht. Jährlich stellt man dort 30-40.000 Kacheln her, nach dem Vorbild
von Delft. Es ist die Arbeitsweise des 15 Jahrhunderts mit denen die
Platten bemalt werden. Natürlich darf bei Horst und Margot ein Museeum
nicht fehlen. Es ist das am Yachthafen liegenden Orientmuseeum. Die
Schatten- spiele sind besonders zu erwähnen und schauen beeindruckend aus.
Immer mit der Originalmusik aus dem jeweiligen Land unter- legt, wirken
die filigranen Gr0ßaufnahmen besonders. Horst, du hast uns mit deinem
persönlich gehaltenen Kommentar viel Freude bereitet. Deshalb hat euer
Film die Wertung von 4,029 erreicht. Bravo!
Peter Würffel |
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