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Kaiserstadt Nara
Die Jastrows
waren in Japan und haben ein kulturhistorisches Ziel angepeilt: Die alte
Kaiserstadt Nara. Zurück ins 6. Jh. führt die Reise. Sie beginnt in
Kyoto mit dem Schnellzug und endet nach einer Stunde in der Stadt mit
Tempeln und Schreinen. Der Anmarsch zu Tempelbezirk führt durch nicht
berauschende Stadtstraßen zum KuFuKu-Tempel. Seine 5-stöckige Pagode ist
über 50 m hoch. Die 8-eckige Halle ziert eine Lotosblüte, sie ist im
Buddhismus das Zeichen für Reinheit, Treue und Erleuchtung. Ein Gong kann
geschlagen werden von dem, der ein besonderes Anliegen hat – es soll
erhört werden, sagt man. Der Weg durch die Tempelstadt erfordert einige
Kondition. Neben etwa 400.000 Bewohnern beherbergt die Stadt auch 15500
Hirsche und Rehe. Sie gelten als heilig.In der Haupthalle stehen neben
Buda-Schreinen auch eine Asuga-Steinfigur aus dem 9. Jh. mit 3 Köpfen und
6 Armen. Der Weg führt weiter zum Todaiji-Tempel, zum größten hölzernen
Gebäude der Welt. Einen Buddha in Totenmaske streichelt Margot, um die
zahlreichen Wewechens des Alters zu vertreiben. Im Tempel selbst findet
man den größten, sitzenden Buddha Japans. Er ist über 18 m hoch und wiegt
gute 450 t. Er wurde 735 vom Kaiser gestiftet. Da ein Gesamtguss aus
Bronze nicht gelang, wurde er aus Teilen zusammengesetzt. Große
Holzskulpturen säumenden weiteren Weg bis zur riesigen Glocke, die die
Mönche zum Gebet ruft. In der Gesellschaft nehmen sie ein gehobene
Position ein. Es sind keine Bettelmönche. Das angesagte, japanische Essen
ist Geschmackssache. Danach folgt ein Gang über die Wandelwege neben der
Tempelanlage, an deren Brunnen eine Reinigung von Hand und Mund angesagt
ist. Blütenreiche Ansichten führen zum Kasuga-Tara-Schrein mit seinen über
3000 gespendeten Laternen. Sie werden 2 mal im Jahr zum Laternenfest
entzündet. In den Schreinen dahinter werden Seelen von Verstorbenen und
Gottheiten verehrt. Der Riesen- Buddha und das über 50 m hohe Holzhaus für
ihn vor über 1500 Jahren erbaut, haben Margot und Horst am stärksten
beeindruckt.
Ein, wie immer, gut gestalteter Film, mit ruhigen,
aussagekräftigen Einstellungen und ein profunder Kommentar machen den Film
sehenswert. Ein sparsamer aber genau passender Musikeinsatz
vervollständigen den Reisebericht. Die Wertung von 3,932 unterstreicht
den Eindruck.
Josef Dworschak |
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