Filmbeschreibung


Erkundung Toskanischer Städte (Teil 2)

Die Reise mit Jupp durch die Tosakana geht weiter. Mit dem 2. Teil führt er uns in die Städte Lucca, Pisa und Florenz. Vom Hotel Versilie Palace geht es mit dem Bus nordwärts in das antike etruskische Lucca. Lucca war im Mittelalter eine Hochburg für die Produktion von Textilien, insbesondere von Seidenstoffen und Brokat. Wir sehen Teile der Stadtmauer, die noch vollständig erhalten ist und die gesamte Stadt
umgibt. Wir werden in die Kirche San Salvatore geführt, eine von acht Kirchen der Stadt. Danach führt uns Jupp weiter zum bedeutendsten Kirchenbau von Lucca, dem Dom San Martino, der bereits im beginnenden 13. Jahrhundert, mit einer gestuften Arkadenreihe auf der Frontseite, im romanischen Stil geschaffen wurde. Später wurde dieser Bau durch gotische Elemente ergänzt. Weiter gehen wir nun zur Kirche San Michele in Foro, Sie steht vordem alten römischen Marktplatz und ist die zweite bedeutende Kirche in Lucca, nach dem Dom. Auch sie stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ein Vorfahre von Giacomo Puccini war hier als Organist tätig. Als Nächstes können wir das Geburtshaus des Komponisten Giacomo Puccini mit dem davor stehen Denkmal bewundern. Über eine Piazza werden wir nun zum Torre Guinigi geführt. Auf diesem Turm wachsen oben Steineichen, außerdem kann man ihn besteigen um eine schöne Aussicht auf die Stadt zu genießen. Jupp tut dies aus Zeitgründen mit einem gefilmten Foto. Damit endet der Besuch in Lucca und die Fahrt geht nun weiter in das, wenige Kilometer entfernte Pisa.
Wir erfahren, dass Pisa eigentlich eine Hafenstadt am Meer war. Heute liegt Pisa, bedingt durch Einschwemmungen vom Arno ins Meer, 11km
landeinwärts. Vorbei an Teilen der Stadtmauer, Souvenierbuden und fliegenden Händlern gelangen wir nun durch das Stadttor zu einem riesigen Rasenplatz, dem Piazza Miracoli (Platz der Wunder). Der eigentliche Name ist Piazza del Duomo, auf dem sich auch die drei dazugehörenden Bauwerke Baptisterium, Camposanto Monumentale und der Campanile („Der Schiefe Turm von Pisa“) befinden. Wir erleben als erstes Bauwerk das Baptisterium, die größte Taufkirche in der christlichen Geschichte. Es ist insgesamt 54 Meter hoch, wurde um 1120 im romanischen Stil erbaut und, wie viele andere Gebäude auch, später im gotischen Stil vollendet. In der Mitte der Kirche steht ein achteckiges Taufbecken das von Guido Bigareli da Como 1246 geschaffen wurde. Weiter gehen wir zum Dom Santa Maria Assunta, ein kreuzförmiger, riesiger Bau mit einer imposanten Fassade aus dem 12. Jahrhundert. Der Innenraum wird beherrscht von einer Vielzahl Doppelsäulen aus Granit und einer reich verzierten Kanzel, aus dem 13. Jahrhundert, getragen von 11 Stützen. Die Kuppel des Domes, mit einem wunderschönen Fresko, wurde 1380 im gotischen Stil zugefügt. Wir werfen einen kurzen Blick in den Camposanto Monumentale (deutsch: monumentaler Friedhof). Eine Friedhofsanlage, die Überlieferungen nach Erde aus dem Heiligen Land enthalten soll. Der Höhepunkt des Besuches in Pisa ist natürlich der Schiefe Turm (Campanile), 56m hoch mit 4° Neigung. Neben den perfekten Bildern die uns Jupp davon präsentiert, erfahren wir auch wissenswertes über die Versuche den Campanile wieder aufzurichten. Bereits zu Baubeginn hat sich das Gebäude geneigt. Deshalb hat man die Arbeiten unterbrochen und dann ab der 3. Etage die folgenden Etagen schräg aufgesetzt. Dies führte zu der heute sichtbaren "Bananenform" des Turmes. Man versuchte unter anderem, den Schwemmboden unter den Fundamenten zu vereisen, aber erst Abtragungen unter dem höheren Fundamentteil konnten die weitere Neigung stoppen, aber nicht rückgängig machen. Wir verlassen nun den Platz der Wunder und gehen durch enge Gassen zum Piazza Corbina. Hier steht der Palast der Pisaner Ritter mit einer eindrucksvollen Fassade mit Skulpturen der Familie Medici. Auf dem Platz sehen wir die Statue von Cosimo I,, dem ersten Herzog der Toskana. Wir verabschieden uns nun - viel zu früh- von Pisa und fahren weiter nach Florenz.
Florenz liegt am Arno, der durch die Altstadt fließt, und am Mugnone, der von Norden kommend westlich der Altstadt in den Arno mündet. Heute hat die größte Stadt der Toskana 400.000 Einwohner. Im Mittelalter war sie als Handels- und Finanzplatz die führende Metropole Europas. Zentrum der Florentiner Kirchen ist die romanisch-gotische Kathedrale Santa Maria del Fiore mit ihrer eindrucksvollen Kuppel von Filippo Brunelleschi die uns Jupp nun näher bringt. Der Dom wurde im 12. Jahrhundert begonnen und 200 Jahre später fertiggestellt. Dieses Bauwerk ist so groß, dass es kaum ins Bild zu bannen ist. Seitlich versetzt zum Dom steht der Campanile, 85 m hoch. Auch das Innere des Domes, das relativ schlicht ausgeführt ist, bekommen wir zu sehen. Lediglich die Kuppel besticht durch ihr 360° Fresko des jüngsten Gerichtes.
Überall begegnen uns Statuen und Bildnisse von Mitgliedern der Familie Medici, die im Mittelalter viele Großherzöge, Päpste und auch zwei
Königinnen von Frankreich gestellt haben. Unser, bzw. Jupp's Weg, führt uns nun durch die engen Gassen der Altstadt. Wir durchqueren einen Markt und bewundern den "Ferkelbrunnen". Das Ferkel ist in Wirklichkeit ein Eber, der bei Berührung Glück bringen soll. Die blank polierte Schnauze des Ebers zeugt davon, dass viele Leute daran glauben. Wir kommen nun zum Palazzo Vecchio auf der Piazza della Signoria. Vor dem Palazzo steht die weltberühmte Skulptur von Michelangelo "David". Die Statue wurde jedoch mittlerweile durch eine Kopie ersetzt, das Original befindet sich in der Accademia delle Arti del Disegno. Schaut Euch mal den Kopf von "David" näher an, unser Diemo könnte ein Nachfahre von ihm sein - ich zumindest erkenne eine gewisse Ähnlichkeit. Die öffentlich zugängigen (ohne Eintrittsgeld) Arkaden des Palazzo Vecchio nimmt Jupp natürlich auch mit und zeigt uns die prächtig Städtebilder mit reich verzierten Ornamenten. Die Uffizien neben der Piazza della Signoria, die unter der Herrschaft der Medici als Verwaltungsgebäude für das Großherzogtum Toskana entstanden, beherbergen eines der weltweit bedeutendsten Museen für klassische Kunst, insbesondere der italienischen Malerei. Leider hatte Jupp keine Zeit sich das anzusehen. Er widmet sich in seinem Film nun der Ponte Vecchio. Eine mittelalterliche, bebaute Brücke die den Arno überquert. Hier erfahren wir, dass früher auf dieser Brücke die Fischer untergebracht waren. Die Familie Medici hat damals einen zweiten überdachten Stock auf die Brücke bauen lassen, damit sie, von der Bevölkerung ungesehen, von ihrem Palast auf die andere Seite des Arno gelangen konnten. Der Fischgeruch störte die Medici und deshalb wurden die Fischer von der Brücke vertrieben, Heute sind in den Läden Juweliere untergebracht. Wir können noch die goldglänzenden Auslagen der Läden bewundern und damit endet Jupp's zweiter Film aus der Toskana.

Die anschließende Diskussion brachte viele Kommentare : Viel gezeigt, umfangreich, tolle Bilder, gute Kamerastandpunkte, hoch interessant,
exzellente Ausführungen zum Schiefen Turm von Pisa etc. Bemängelt wurde die hohe Informationsdichte, zu viele Kirchen. Aber das bleibt wohl nicht aus wenn man diese drei Städte der Toskana in 18 min zeigen will. Jede einzelne Stadt hätte eigentlich einen eigenen Film verdient.
Wieder ist Jupp ein Film der Spitzenklasse gelungen, auch wenn die Bewertung mit 3,986 minimal unter der Bewertung des 1. Teiles blieb.


Karl Reuter


Filme 2017