Filmbeschreibung


Türkei-Reise Boykott
ein Film von Erwin Denz

Was soll man sich unter dem Titel vorstellen?
Wir sehen zuerst idyllische Aufnahmen vom Hattersheimer Park mit seinem See und den Enten, dann kommt der Titel "Türkei-Reise Boykott", was darauf schließen läßt, daß Erwin seinen Urlaub woanders verbringen will, nur nicht in der Türkei.
Der Linienbus der unter dem Titel veborgen ist, ist jedoch der Bus zum Flughafen!!!
Nur 149€ p.P.!!! Boykott??? Mal ehrlich, doch nicht bei solchen Preisen.
Ein Türkei-Reise Boykott sieht anders aus! Obwohl das Ehepaar Denz doch ein etwas mulmiges Gefühl hatte.

Istanbul ist der Start der Türkeirundreise. In einem Kleinbus mit deutschsprachiger Reiseleitung und ingesamt 6 Personen wird die geschichtsträchtige Metropole am Bosporus erkundet. Erster Halt ist am Hippodrom, über diesen berichtet uns Erwin jedoch nichts, denn die Hagia Sophia ist ihm viel Interessanter. Ein paar Szenen vom Innenraum und einige kurze geschichtlichen Fakten und schon ist man beim Topkapi-Palast. Doch auch hier hält sich die Gruppe nur kurz auf und schon sind wir am Hafen.
Eine "2-Stündige" Bootstour entlang an diversen Sehenswürdigkeiten sowie information über den Bosporus folgen.
Der Dolmabahce Palast, wo früher der Sultan residierte und gleich hinter der Ortaköy-Moschee erblickt man auch schon die alte Brücke die Europa und Asien verbindet. Über diese Brücke geht es dann am nächsten Tag zum Flughafen.
Vom Kayseri geht es mit dem Bus zu einem Hotel in Kappadokien. Am nächsten Tag besichtigt das Ehepaar Denz, dann die Unterirdische Stadt Yeraltı Şehri bzw. Derinkuyu in Nevşehir. Warum diese Städte gebaut wurden? Das weiß selbst Erwin nicht genau. War es wegen dem Klima oder wegen Verfolgung?
In Göreme Freilichtmuseum bestaunt man die zauberhafte Landschaft, die durch vulkanische Aktivitäten im Laufe der Jahrhunderte entstanden ist. Kirchen und Wohnungen wurden in den weichen Tuffsteinfelsen gekratzt.
Ein Besuch in der Teppichknüpferei darf natürlich ebenso wenig fehlen, wie der Besuch eines Bazars, auf dem exotische Früchte und die typischen Souvnirs feilgeboten werden.
Das Ehepaar Denz bleibt noch in Kappadokien und wir sehen die schönen Feenkamine von Paşabağı und wieder ein Bazar...
Man kann sich auf Kamelen fotografieren lassen oder Männer in tradionellen Gewändern sehen.
Es geht weiter nach Avanos, wo das traditionelle Töpferhandwerk in Aktion zu sehen ist.
Etwas verwundert ist Erwin, über die geringe Besucherzahl, aber das liegt natürlich an der Regierung.
Ein letzter Blick vom Hotelzimmer aus über die Kappadokische Landschaft von Ürgüp zeigt uns über 30 Ballons im morgenlichen Himmel schweben, bevor die Reise für das Ehepaar Denz weitergeht.
Ein Stop auf dem langen Weg zum Mittelmeer führt in ein Karavanserei. Diese boten Schutz und Aufenthalt für Handelsreisende im Mittelalter. Im 245km entfernten Konya, führt ein Besuch natürlich ins Mevlânâ-Museum. Einen Wahlfahrtsort für viele Muslime und ein prunkvolles Mausoleum, für den persischen Sufi-Mystiker und Gelehrten, der 1273 starb. Im angrenzenden Museum kann man sehen wie die Derwische damals lebten.
Sodann geht's auch direkt weiter mit dem Bus zu einer prächtigen Hotelanlage am Mittelmeer.
Am nächsten Tag mußte natürlich ein Schmuckgeschäft besucht werden und auch ein Lederwarengeschäft! Die Verkäufer blieben wiedermal erfolglos.
Weiter geht's vom Atatürk Denkmal in die Innenstadt von Antalya. Hier warten bunte, seltsam anmutende Pferdekutschen auf Kundschaft.
Auf dem Weg zum Hafen, muß man allerdings unzählige Läden passieren. Unten im Hafen gibt's allerlei kuriose Ausflugsschiffe zu bewundern. Die meisten immer noch im Piratenlook. Der "Fluch der Karibik" läßt grüßen.
Mit einem Blick auf den Hafen endet nun eigendlich Erwins Film.
Kritisch bemerkt er den drastischen Besucherrückgang. Organisation und Verpflegung waren ausgezeichnet und es gab nichts zu bemängeln. Erwins läßt nun Texttafeln für sich sprechen... darin wirft er einige nachdenkliche Fragen auf.
Warum sollte man in einem Land wie der Türkei seinen Urlaub verbringen? Schließlich ist die Türkei zu einem Unrechtsstaat geworden und man versucht der Willkür und Unterdrückung mit Sanktionen und Isolation entgegenzuwirken. Allerdings leben hier 2 Millionen Menschen vom Tourismus.
Durch den Niedergang des Tourismus könnte die Opposition wieder an Macht gewinnen.

Dem allen zum Trotz, ließ es sich das Ehepaar Denz nicht nehmen dieses Land mit seiner traumhaften Landschaft zu besuchen.
Erwins Kommentar war sehr gut gewählt und auch verständlich. Ebenso waren die Kamerastandpunkte gut gewählt.
Der Zusammenschnitt war manchmal etwas irritierend und auch eine Karte wo man sich befindet hat gefehlt, aber insgesamt ein gelungener Film, der uns im Schnelldurchlauf einige der großen Sehenswürdigkeiten dieses Landes gezeigt hat.

Das Publikum würdigte dies mit 3,700 Punkten.



Diemo


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