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Insel der Glückseligen
Am 31.1.18 zeigte uns Klaus Lutze seinen 14 min. Film
über Fuerteventura. Der Titel „Insel der Glücklichen“ ist frei nach
Homer gewählt. Wohl um Widerständen der Zuschauer zu begegnen sagt Klaus
gleich am Anfang, daß die sie umfangende Landschaft nicht dem Homer-Titel
entspricht. Er und seine Frau haben sich ganz bewußt den Norden der Insel
ausgesucht. Gleichviel, die folgenden Bilder beeindrucken durch ihr
Licht- und Schattenspiel und natürlich ihre Brillanz! Und dann erfahren
wir von ihm, daß sich – vor dem Tourismus – knapp 100.000 Bewohner ernährt
haben. Er erklärt weiter, daß durch das Abholzen der Wälder der
Niederschlag geringer ausfällt und die karge Landschaft ergibt. Die
ebenfalls gezeigten grünen Flächen beschreibt er einfach mit noch
ausreichender Feuchtigkeit. Etwas ketzerisch zeigt er dann eine
brummende Baustelle, Fertiggestellt sollen hier die Touristen vom Strand
hergelockt werden. Das wunderschön anmutende Bergdorf Artesano soll
zeigen, daß ein Ausflug sehr abwechslungsreich sein kann. Nicht zu
vergessen der schmackhafte Ziegenkäse, der so gut schmeckt, daß die Ziege
heiliggesprochen werden könnte. Falls dies nicht klappt könnte sie – nach
Klaus Worten - einen Schönheitswettbewerb gewinnen. Geschickt holt
Klaus uns wieder auf den Boden der Tatsachen. Die Milch der freilaufenden
Tiere konnten sie nicht probieren. Eine bemerkenswerte Zusammenfassung
folgt auf dem Fuß. Die Einheimischen haben erkannt, daß der ewige Frühling
und die Sonne das beste Kapital zum Überleben darstellt. Mit diesen
Worten zeigt er uns eine malerische Unterkunft in Catillo. Die dazu
gehörigen Bilder sollen das Glücksgefühl von Homer nachempfinden lassen.
Der in der Sonne liegende Strand hat keine Bettenburgen und das Wasser
fühlt sich wie angewärmt an – und das im Dezember!! konstatiert der
Kommentator. Jetzt folgt bei einem Spaziergang eine Steinwüste, die
ihresgleichen sucht. Das aufgewühlte Meer schafft einen bizarren Einblick
in die Gegend. Der Orginalton dazu verschafft Gänsehaut. Geschickt
lenkt der Filmer wieder in ruhigere Gewässer mit spielendem Mächchen
zwischen den Felsen.. Eine Einkehr am Wasser läßt den Betrachter
durchschnaufen, um ihn gleich wieder mit brechenden Wellen am Gestein zu
faszinieren. Der gekonnte Bildwechsel, den du wie selten einer beherrscht,
verschafft dir – neben einem ironischen Kommentar - auch deine zahlreichen
Zuschauer! Es folgen weiter schöne Ortschaften bis hin zu einem
Ferienort im Norden. Klaus hebt hervor, daß sie ausnahmsweise im Hotel
übernachten, wobei der Pool unbenutzt bleibt. Ihr Spaziergang bringt
sie auch in die 27 qkm große Sandwüste El Sable. Klaus zeigt uns die
Touris aus dem Süden, süffisant anmerkend, „ wie der Bus seine Fracht
ablädt“. 2 riesige Hotels bekommen auch noch ihr Fett weg; Dann gewinnt
der Realismus die Oberhand. Versöhnlich weist Klaus auf die Einsamkeit
hin, die jederzeit erreicht werden kann. Zum Abschluß fährt er noch in
die Berge des Nordens und malt sich aus wie die Fahrt bei Nebel in
stockdunkler Nacht zum Flughafen ausfallen könnte. Zum Glück seid ihr
wieder gut gelandet, so daß wir noch manch schönen Reisefilm von dir zu
sehen bekommen. Wohl nicht zuletzt durch deinen intelligent
gesprochenen Kommentar hast du die Wertung 4,075 erreicht. Gratulation!
Peter Würffel |
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