Filmbeschreibung


Männertour ins Weserbergland

Am 25.4.18 zeigte uns Roland Schmidt seinen 22 min. Film über den Männerausflug von 2002 in das Weserbergland, hoch im Norden von Hessen.
Für 4 Tage haben sich die Freunde in Lippoldsberg, einem kleinen Dörfchen mit schön renovierten Weser-Diemer-Häusern eingemietet. Roland meint in seinem Kommentar, daß sich der Ort durch die sehr alte Klosterkirche abhebt. Ein schöner Kreuzgang und das alt-ehrwürdige Gewölbe der Kirche veranschaulichen dies.
Der 2.Tag ist dem Schloß Sababurg mit gleichnamigem Tierpark gewidmet.
Trutzige Mauern und Rundtürme empfangen die Besucher. Wir erfahren, daß sie im Mittelalter die Zapfenburg genannt wurde und zum Schutz für die Pilger des nahen Klosters gedacht waren Wegen ihres starken Pflanzenwuchses wurde sie auch Dornröschen genannt. Im Aussenbereich sehen wir mehrere Märchenfiguren der Gebrüder Grimm.
Der O-Ton zeigt dem Betrachter, daß er z.B. mit Rumpelstilzchen richtig liegt.
Durch lebendige Kaltblütler führt uns Roland in den wenige Minuten entfernten Tierpark Saberburg. Er ist der älteste Tierpark, erfahren wir von Roland. Neben vielerlei Vögeln kommt auch eine Wisentherde vorbei. Und zutreffend kommentiert Roland das großzügige Freigehege, das sich wohltuend von den üblichen Großstadtzoos abhebt.
In wunderbaren Großaufnahmen erleben wir danach dicke, ausgehöhlte Baumriesen im Naturschutzgebiet Urwald. Er steht seit 1907 unter Schutz und ist damit Hessens ältester Naturschutzpark.
Als märchenumwoben wird uns die Trendelburg vorgestellt. Daß der Königssohn Mühe hatte zu Rapunzel zu gelangen wird durch den wehrhaften Turm deutlich.
Die Gruppe steuert nun Bad Karlshafen an, das bekannt ist durch seine heilkräftige Sole.
Auch sonst ist die südländisch anmutende Stadt durch den ursprünglich anzulegenden Hafen bekannt geworden, deren Pläne allerdings nicht realisiert worden sind. Nordsee ade!
Die wieder eingesetzten Großaufnahmen im Biergarten lassen einem richtig durstig werden!
Sie zeigen aber auch, daß Genießer unterwegs waren. Eine anschließende Schifffahrt führt zum Schloß Corvey. Die Großaufnahmen lassen einem die Fahrt richtig miterleben! Durch die draußen vorbeifahrenden Radler wird der schöne Radweg in Erinnerung gebracht. Erwähnenswert auch die 1200 Jahre alte Geschichte des Schlosses nebst Benediktinerabtei. Jahrhundertelang war die Abtei geistiges und wirtschaftliches Zentrum des Nordens! Im Innern der großen Kirche nimmt eine Springladen-Orgel den Besucher gefangen.
Heimatdichter von Fallersleben arbeitete hier als Biblothekar und ist auch dort begraben.
Nicht weit davon liegt Höxter mit seiner schönen Dechanei. Auch andere Fachwerkbauten erfreuen das Auge, wobei die zahlreichen Halbrosetten auffallen.
Am nächsten Tag erwischt die Gruppe ein Regen der Superlative. Dank Rolands Großaufnahmen können wir die Folgen des drastisch angeschwollenen Baches ermessen. Erst am Spätnachmittag wird die Weser wieder vom Hochwasser befreit.
Neben Uslars Fachwerkbauten zeigen Roland´s Großaufnahmen einen dreiteiligen Flügelaltar. Erstaunt hat mich die Erläuterung von Roland, wonach die Glasfenster wertmäßig denen im Kölner Dom gleichzusetzen sind.
Nach schwerer kirchlicher Kost dürfen wir uns nun der leichten Muse in Gestalt eines Schmetterling-Gartens erfreuen. Bei ca. 140 Schmetterlingsarten kommt der Tierfilmer, aber auch wir als Betrachter voll auf unsere Kosten! Der gesprochene O-Ton vermittelt den Eindruck, als ob wir mit dabei wären.
Die letzte Station ist die Stadt Hann.Münden, in der Doktor Eisenbart wirkte und lebte. Wir erfahren, daß er als wandernder Arzt Augenleiden, Hasenscharten, Leisten- und Hodenbrüche zu heilen versuchte. Der aufmerksame Leser wird jetzt die Stirn runzeln – seine Kritiker, hauptsächlich Studenten verspotteten ihn.
Der Spaziergang durch die Stadt zeigt ihren offensichtlichen Reichtum in wunderschönen Fachwerkhäusern. Roland sagt auch wie die Stadt zu diesem Reichtum kam: Der Großfürst zu Braunschweig verschaffte den Bürgern das sog. Stapelrecht, wonach durchreisende Kaufleute ihre Waren mindestens 3 Tage zu lagern und feilzubieten hatten.
Prunkvoll auch das Rathaus, von dem 3x täglich das Spottlied auf Dr. Eisenbart´s ärztliche Kunst erklingt. Wenn man sich die gequälten Patienten vor Augen hält, ist man froh, daß die folgenden, grünen Parkanlagen wieder aufatmen lassen.
Als Höhepunkt darf natürlich das 1809 geschaffene Lied nicht fehlen: „Wo Werra sich und Fulda küssen, sie ihren Namen büßen müssen und hier entsteht durch diesen Kuss, deutsch bis zum Meer der Weserfluß“
Roland wäre nicht Roland, wenn er diesen bekannten Vers nicht von seiner Frau Uli sprechen ließ.
Alles in Allem hast du uns viel Freude mit deinem Film Weserbergland gemacht.
Die Wertung bestätigt es nochmal: 4,078


Peter Würffel


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