Filmbeschreibung


Spielball der Natur

Wieder mal ein typischer Klaus Lutze Film. Er hat sich diesmal Sizilien als Reiseort ausgesucht.
Da sich der Flughafen in Comiso befindet, fängt der Film auch gleich hier an, nachdem er auf einer Karte angezeigt wurde.
Es ist kein Ort für Touristen. Zerfallene und ruinöse Gebäuse prägen das Stadtbild und auf den Straßen sind nur Männer zu sehen. Wo sind nur die Frauen?
Schließlich findet er dann doch noch eine Frau, jedoch nicht bei Wäschewaschen, sondern beim Knöllchen schreiben.
Auch für das Glockenspiel der Kirche hätte sich der Autor begeistert, doch der Zahn der Zeit hat diese unbrauchbar werden lassen. Einziger Lichtblick hier ist die Abendsonne, welche Bäume, Gebäude und Kirche in einem zauberhaften Licht erstrahlen lassen.
Die Ruine einer römischen Therme verleidet den Autor dazu, daß sich die Römer zu dieser kühlen Märzzeit am liebsten dort aufhielten.
Von der Unterkunft ist das Ehepaar Lutze begeistert. Von der schmalen Dachterasse geht der Blick jedoch auf den Glockenturm und obwohl sich dort nichts rührt, kann man die Glöcken schlagen hören!
Nach 3 Filmminuten bzw. 2 Tagen geht die Reise weiter. Mit dem Zug soll es weitergehen, doch beim Anblick der Lok kommen dem Autoren doch erhebliche Zweifel, ob diese Überhaupt noch Fahrtüchtig ist. Aber gelingt und die beiden erreichen den Ort Scicli - Wie man den Namen Ausspricht? Hier muß auch der Autor passen.
Dieser Ort läßt den Autoren ins schwärmen kommen, was macht nur den Charme aus? Gemütliche Gasthäuser, barokke Fassaden, die Lage am Berg? Oder der Lebensstil der Leute? Es ist wohl von allem Etwas. Was der Autor auch mit zahlreichen Aufnahmen dem Zuschauer gekonnt näherbringt.
Ein abendlicher Bummel durch die schmalen Gassen, beschert dem Autoren viele schöne Motive und Eindrücke.
Auch bei einem Straßencafe läßt Klaus seine Kamera nicht aus der Hand.
Der Betreiber des Cafés küßt seine Gattin, was Klaus "Je t'aime, je t'aime" rufen läßt und die geküßte korrigierend "Amore" sagt.
Es geht weiter nach Syrakus, entlang hoch der Ostküste. Das Ehepaar entscheidet sich für ein Quartier in der Altstadt. Mit der Bummelbahn werden die letzten Meter zurückgelegt, nur um sodann durch die Gassen zu Irren. Eine Straße ist komplett zugeparkt mit Autos. Wer hier einen Parkplatz findet, sollte es am besten für immer stehenlassen, meint der Autor.
Nachdem das Quartier entdeckt wurde, gehen die Lutzes wieder auf Entdeckung. Beim Betreten einer Kirche finden sich die beiden unvermittelt in einem Flohmarkt wieder.
Ein gemütlicher Ort mit vielen Gassen und Gastronomie, der keinerlei Hektik aufkommen läßt. Von der gut 20 Meter hochen Befestigungsmauer sieht man sogar einige Angler, während andere sich auch von dem 17 Grad warmen Wasser nicht abschrecken lassen. Unten am Strand hat sich Klaus auch mal in seinem Film verewigt.
Beeindruckend sind die unterirdischen Stollen im Berg direkt unter der Stadt. 1943 fanden hier die Bürger Schutz vor den deutschen Bombenangriffen.
1940 entdeckte man bei Arbeiten den Apollontempel aus dem 6. Jahrhunderts v. Chr. Dieser zählt zu den ältesten bisher bekannten griechischen Tempeln Siziliens.
Eine weitere Attraktion ist das Ohr von Dionysios. Eine Höhle aus Kalkstein, die aus dem Temenitenhügel in der Stadt Syrakus gehauen wurde. Sie ist 64 m lang, über 20 m hoch und bis zu 11 m breit. Angeblich konnte der Tyrann wegen der speziellen Akustik die Gespäche der Gefangenen belauschen. Und auch das riesige antike Theater ist bewundernswert. Mit seinen 61 Sitzreihen bot 15.000 Zuschauern Platz.
Ein abendlicher Rundgang rundet den wechsel in der Zeitgeschichte in der mondänen Welt ab.
Und der Artemisbrunnen in der Mitte des Platzes war für den Autoren immer eine guter Orientierungspunkt. Doch es geht noch weiter, denn Sizilien zu Besuchen ohne am Etna gewesen zu sein...
Taormina scheint dafür ein guter Anlaufpunkt zu sein. Die gebuchte Ferienwohnung hat einen Wasserschaden und so landet das Ehepaar Lutze in einem schönen Hotel.
Das Frühstücksbüffet läßt keine Wünsche offen und der Ausblick von der Terasse ist fantastisch. Und auch den Etna kann man gut erkennen.
Jedoch gibt es schönere Orte, aber ansonsten bietet der Ort alles für einen Kurzurlaub. Jetzt ist hier schon viel los und wie wird es hier wohl erst in der Hauptsaison zugehen?
Im kleinen Bergdorf Castelmola findet Klaus endlich wieder Ruhe und Beschaulichkeit. Klaus filmt hier einige alte Leute die sich mühsam durch die Gassen bewegen und fragt sich: "Muß man erst alt werden um das Leben zu entschleunigen?" Und schon braust ein Paragleiter an den Dächern vorbei.
Von diesen Ort hat man einen wunderbaren Blick auf den Etna. Doch man beschließt zum Abschluß dieses Kurzurlaubes runter zur Küste zu wandern um Barfuß durch die Wellen am Strand zu laufen.

Wiedereinmal haben wir ein Film gesehen, der keine langeweile Aufkommen ließ. Klaus hat mit seiner Kamera Land und Leute gut eingefangen und sein Kommentar hat die vielen Szenen immer perfekt verbunden.
Das einzigste was störte war der Titel des Films. Dieser war falsch bzw. wurde nicht verstanden.
Wir Zuschauer vermuten, daß damit die Naturgewalten gemeint seinen, die man jedoch nicht sah.
Doch Klaus erklärte dann, daß auf der Karte beim Titel Italien als Stiefel nach dem Ball tritt der Sizilien sei. Gedanken über einen anderen Titel werden aber in Erwägung gezogen.


Diemo


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