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Vom Jossgrund zur Kaiserpfalz!
Roland führt uns in das Jahr 2015 zurück. Hier
beginnt der Familienausflug in die Rhön und den Spessart. In dem kleinen
Ort Jossgrund bezogen sie im gleichnamigen Hotel Quartier. Dies war auch
der Ausgangspunkt für mehrere Ausflüge. Typisch für Roland beginnt der
Film mit Naturaufnahmen. Er zeigt die Jossa-Auen. Hier fließt das kleine
Flüsschen in die Sinn. Wir sehen zahlreiche Wiesenblumen, darunter auch
die seltene Schachbrettblume. Das nächste Ziel ist das Städtchen Tann.
Das besondere Wahrzeichen der Stadt ist die evangelische Stadtkirche, sie
dient als Gotteshaus und für Konzerte. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die
historische Altstadt, das Stadttor, der Marktbrunnen und das Schloss derer
von Tann, aus dem 16. – 17. Jahrhundert. Die vier wasserspeienden Forellen
im Schlossbrunnen sind die Wappentiere des Adels. Das Schloss befindet
sich heute noch in Privatbesitz. Weiter führt uns Roland in die
deutsche und europäische Geschichte von 1945 bis 1989. In der Nähe von
Tann, am Point Alpha, einem ehemaligen US Militärcamp, sind heute noch
Reste einer Grenzmauer zu sehen. Hier verlief zu DDR-Zeiten der Eiserne
Vorhang der die innere Grenze in Deutschland war. Point Alpha war wegen
seiner militärischen Bedeutung einer der heißesten Orte im Kalten Krieg.
Truppen der Nato und des Warschauer Pakts standen sich hier jahrzehntelang
feindlich gegenüber. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde hier
eine Gedenkstätte errichtet. Auf dem ehemaligen Todesstreifen zeigen an 14
Stationen Skulpturen den Weg der Hoffnung, angelehnt an den
christlichen Kreuzweg. Die Natur hat sich ihr ehemaliges Refugium
wieder zurückerobert. Roland hat dies alles mit guten Aufnahmen und einem
hervorragenden Kommentar dokumentiert. Das Staatsbad Brückenau ist der
nächste Ausflug der Familie. Nachdem der Fuldaer Fürstabt von Buseck auf
den guten Geschmack einer Quelle aufmerksam gemacht wurde, ließ dieser
1747 die Quelle sofort erschließen und den Ort zum Bad umbauen. Die
Blütezeit erreichte das Bad erst im 19. Jahrhundert, als der Bayrische
König Ludwig d.I.auf das Bad aufmerksam wurde und hier 26 mal verweilte.
Oft erledigte er von hieraus seine Regierungsgeschäfte. Heute besucht
die Gruppe den heiligen Berg der Franken, den Kreuzberg mit seinem
Franziskanerkloster und den 3 Kruzifixen auf dem 928 m hohen Gipfel. Von
hier hat man einen herrlichen Ausblick auf die Hochrhön. Jährlich besuchen
500 – 600 Tausend Touristen den Kreuzberg und das Kloster. Das
Kinzigtal im Spessart, mit dem Städtchen Steinau an der Straße, ist der
nächste Programmpunkt. Die Familie trifft zur Mittagszeit ein. Eine
Gastwirtschaft die geöffnet hat ist schwer zu finden. Eine gibts doch noch
und hier werden sie mit Kartoffelpuffer verwöhnt. Frisch gestärkt geht es
in die Stadt. Sie ist ganz auf die Gebrüder Grimm ausgerichtet. Zum 200.
Geburtstag von Jakob Grimm wurde 1985 auf dem Markt ein Märchenbrunnen
errichtet. Das hier befindliche Renaissance-Schloss, ist die früheste,
größte und am besten erhaltene Schlossanlage in Hessen. Auf der
Heimfahrt besuchen sie noch die Barbarossastadt Gelnhausen. Die Stadt
gliedert sich in einen Unteren- und Oberen Markt. Sie wurde 1170 durch
Kaiser Friedrich d.I., genannt Barbarossa gegründet. Gleich nach der
Stadtgründung wurde die Kaiserpfalz auf einer Kinziginsel gebaut. Im
30jährigen Krieg wurde die Pfalz von kaiserlichen und schwedischen Truppen
niedergebrannt. Hiervon zeugen heute noch die Reste der Mauern. Bei
einem Spaziergang durch den Ort ergriff ein Windstoß den Pullover von
Hubert und er flog in die Kinzig. Dies war das Ende des roten Pullovers
und auch des Filmes.
Bewertung: Sehr gute und scharfe Aufnahmen
– Orte kurz gefilmt und erklärt – Familien gut ins Bild gebracht –
sehr guter Kommentar – ehemalige innerdeutsche Grenze gut in den Film
eingefügt.
Otto Pfister |
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