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Studienfahrt nach Berlin
Seit Jahren organisiert das Volksbildungswerk Kelsterbach eine
Studienfahrt. 2019 führte diese nach Berlin und Umgebung und seit
Jahren betätigt sich Otto Pfister als Chronist dieser Ausflüge. Bei Otto
ist das wie bei vielen anderen auch, wer sich nicht schnell genug
unsichtbar macht, der hat einen solchen Job, und den dann für immer.
Der Film: Beginnend mit der chronologischen Aufzählung der Teilung
Berlins und dem damit verbundene Bau der Mauer bis hin zur
Wiedervereinigung wurde die Historie anhand eines Fernsehberichtes
nachvollzogen. Der eigentliche Start der Studienfahrt lag natürlich in
Kelsterbach. In Berlin angekommen ist nach diesem Reisetag für den
nächsten Tag eine Stadtrundfahrt angesetzt bei dem die allseits bekannten
Sehenswürdigkeiten angesteuert wurden. Einen veränderter Blickwinkel auf
die Stadt ergibt sich während einer Bootsrundfahrt auf der Spree. Berlin
ist gelebte Geschichte, steter Wandel in Kultur und Erscheinungsbild.
Eintauchen in das kaiserliche Leben und treiben, Potsdam mit dem
Cecilienhof Beispielhaft für deutsche Geschichte, Sans Souci Beispielhaft
für leben und denken in dieser Epoche. Nur zwei Beispiele aus einer
Vielzahl die dieser Film zeigt und mit entsprechenden Informationen
hinterlegt. Ein Ausflugstag führt ins Umland, Rheinsberg mit dem Schloss
im Norden Brandenburgs gelegen, Neuruppin und das Schloss des Herr Ribbeck
von Ribbeck im Havelland waren die Ziele. Wen klingt da nicht das Gedicht
des Herrn Ribbeck von Ribbeck mit seinem Birnbaum im Ohr? Was wirklich ins
Ohr drang war die Musik der 20 Jahre die neben dem Schloss ertönte und die
in ihrem gesamten Ambiente diese Zeit aufleben ließ. Lob und Tadel:
Für alle die, die dabei waren eine tolle Erinnerung. Chronologisch im
Ablauf lässt sich auch für Nichtteilnehmer diese Studienreise gut
nachvollziehen. Otto nimmt uns mit der Kamera mit auf diese Tour, Renate
ergänzte die Bilder durch einen gut gesprochenen Kommentar. Ein Kommentar,
der einer Studienreise angemessen ist. Für nicht ganz so Studienreisen
Beflissene durch die vielen Jahreszahlen und geschichtlichen Informationen
etwas überfrachtet wirkt. Sequenzen wie die Abendveranstaltung im
Friedrichspalast und auch die Tanzszenen bei der 20ger Jahre
Veranstaltungen waren etwas zu ausführlich geraten. Der als Intro
gedachte Fernsehbericht zur Geschichte des Mauerbaus gehört unzweifelhaft
zu Berlin, fand aber dann im Film selbst kaum mehr Beachtung. Bis auf
einen kurzen Kommentar "zu den Resten der Mauer" mit entsprechend
unterlegten Szenen blieb das Thema außen vor, das war dann leider etwas
zu kurz geraten. Resümee: Das Team Renate und Otto versteht es seit
Jahren aus den Reisen des Volksbildungswerks einen interessanten und
informativen Film zu gestalten, der auch im Club überzeugen konnte.
Rolf Lohr |
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