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Magie und Aberglaube im Mittelalter von
Roland Schmidt
Informationen
des Autors zu seinem Film. Das Museum der Stadt Kelsterbach führt in
unregelmäßigen Abständen Sonderausstellungen durch, die eigentlich immer
recht gut besucht sind. Ein wenig unplanmäßig verlief jedoch die
Ausstellung „Magie und Aberglaube im Mittelalter“. Schon die Eröffnung
konnte nur aus ausgesuchten Personen stattfinden, da die „Coronawelle“
einen dicken Strich durch die Planung machte. Otto Pfister und ich
erstellen fast immer einen kleinen Film von der Eröffnung, wir hatten aber
nicht gedacht, dass dieser Film auf die Homepage des Volksbildungswerkes
gestellt werden musste, um für das Publikum überhaupt einen Zugang zu der
Ausstellung zu erhalten.
Der Film befasst sich mit einigen
Rednern, der Ausstellungsleiterin und den dazwischen geschnittenen
Ausstellungsstücken. Ein ziemlich schwieriges Unterfangen für die
Filmer, die nicht gerade mit viel Material zurecht kommen mussten. Das
wurde auch bei der anschließenden Diskussion von den Clubmitgliedern
bemängelt. Aber, wo nichts ist, kann auch nichts herauskommen!
Wie
wurde der Film von den Clubmitgliedern gesehen? Roland wollte seinen
Film selbst beschreiben und kommentieren. Ein paar Zeilen muss ich
jedoch dazu anfügen, da mir einer der im Film erwähnten magischen
Gegenstände besonders aufgefallen ist und ich schon gerne einmal die
Hintergründe für dessen Mythos erfahren hätte, die Hasenpfote. Da
dieser Film aus Textpassagen der Ausstellungsbeteiligten bestand, hatten
die Autoren nur schlecht eine Möglichkeit gehabt zu den gezeigten
Gegenstände eine Erklärung / Erläuterung abzugeben. Eine Stimme aus dem
"Hintergrund" hätte den Beitrag eher gestört. Mir hat die
Hasenpfote aber keine Ruhe gelassen und so bin ich im Internet fündig
geworden. Herausgekommen ist ein Ansammlung von Irrglauben aus Dichtung
und Phantasie die dem damaligen Zeitgeist widerspiegelt und den heutigen
Querdenkern als Lehrbeispiel dienen könnte.
Rolf Lohr
Die
Herkunft der magischen Bedeutung der Hasenpfote ist bis heute nicht
eindeutig geklärt. Damit der Hasenpfote glücksbringende Eigenschaften
zugeschrieben werden, muss sie besondere Merkmale haben. Diese wurden im
Lauf der Zeit mit immer mehr abergläubischen Zutaten bereichert, was Zeit
und Ort der Entstehung des Glücksbringers angeht, besetzt. Es sollte
die linke hintere Pfote eines Hasen sein, der bei Vollmond an einem
möglichst regnerischen Freitag (idealerweise Freitag der 13.) auf einem
Friedhof getötet wurde. Zudem sollte es eine silberne Kugel sein, mit der
man den Hasen tötet. Der Schlachter sollte zudem schielen oder am besten
selber ein Werwolf sein, um die magische Kraft der Pfote zu steigern. |
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