Bei uns zu Gast


Der Video-, Film- und Fotoclub Groß-Gerau 
am 17.10.2007
 

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir unsere Freunde aus der Kreisstadt Groß-Gerau wieder einmal in unserem Clubraum begrüßen konnten. Leider konnte der 1. Vorsitzende Gerhard Hüg nicht dabei sein, da er schon längere Zeit krank ist.
Wolfgang Eichendorff überbrachte die Grüße von Gerhard Hüg.
Nach den Begrüßungen stellte uns Wolfgang Eichendorff das Programm vor.


Bunt... von Karl Trulson

Mit einem Herbstlied stimmt uns der Autor auf seinen Film ein.
Wir sehen Früchte, die der Herbst hervorbringt, die Kartoffeln werden mit einem Vollernter eingebracht.
Im Museum können wir sehen, wie mühsam früher die Kartoffelernte war. Der Autor führt uns danach in die Kirche zum Erntedank. Nun beginnt für mich der eigentliche Film.
Die Landfrauen verarbeiten die geernteten Zwetschgen zu Latwerge, das ist ein Zwetschgenmus. Bereits um 5 Uhr am Morgen beginnt die harte Arbeit. Die Zwetschgen werden gekocht und dabei ständig umgerührt. Sehr schöne Großaufnahmen lassen uns die Arbeit hautnah miterleben.
Bis 15.00 Uhr zieht sich die Prozedur hin, bis endlich die Latwerge in die Gläser abgefüllt werden kann.
Auf dem Markt wird dann das Apfelmus verkauft.
Hochinteressant dies einmal alles mitzuerleben.
Hier hätte meiner Meinung der Film enden sollen. Das wäre eine runde Sache gewesen.
Das Kartoffelwettschälen des Bürgermeisters hätte man sich sparen können.
Wie oben schon erwähnt ist der „Latwergefilm“ für mich ganz ausgezeichnet gelungen, andere Clubkollegen meinten aber, ihnen hätte gerade die Hinführung gut gefallen.


Auf Schusters Rappen von Gernot Volkmann

Der Film bringt uns einen Wanderurlaub auf Teneriffa näher.
Mit dem Bus geht es zunächst auf 2000 m Höhe, ab da setzen sich die Wanderer dann in Bewegung. 
Die Gruppe ist recht groß, der Wanderweg recht steil, trotzdem ist die Truppe frohen Mutes. Der Autor fängt die Gruppe gut ein, am Wegesrand begleiten die Wanderer bunte Blumen, das 
trägt zur Abwechslung bei. Gernot Volkmann wählt gute Kameraeinstellungen und informiert die Zuschauer mit einem Kommentar, der niemals zu viel ist. Auf dem Gipfel wird eine Rast eingelegt. Hier bietet sich auch eine tolle Rundumsicht auf die verschiedenen Lavaströme.
Nach dem sich die Teilnehmer der Gruppe ausgeruht haben, geht es zum Bus zurück.
Ein Film, der genau das zeigt, was der Titel aussagt.
Schade, dass einige Aufnahmen etwas unruhig waren, vielleicht hätten einige Großaufnahmen dem Film noch mehr „Pepp“ gegeben.
Es ist noch anzumerken, ob die Musikuntermalung nicht ein wenig hätte reduziert werden können?


Der Umbauzug von Edgar Röder 

Wir sehen einen Film, der uns etwas näher bringt, was normalerweise ein Normalbürger nicht mitbekommt.
Der Autor – es muss ein Insider sein – macht uns mit der Schotterreinigung und der Gleisverlegung der Eisenbahn bekannt. Der Film wird in mehrere Abschnitte unterteilt, z.B. Streckensicherung, Schotterreinigung, Schienenerneuerung usw.
Die Aufnahmen, die uns der Autor zeigt, sind von überragender Qualität und von ausgesuchten Standpunkten gemacht worden.
Die Technik, die die Bahn einsetzt, wird toll dokumentiert.
Von diesem Film konnte jeder sehr viel Neues erfahren.
Der Film lebt vollkommen ohne Kommentar, für mich war das ein Manko, andere waren der Meinung, der Film benötigt keinen Kommentar.
Viele waren beeindruckt von dem, was sie da gesehen haben.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass der Film Überlängen hatte und an vielen Stellen ohne Musik ausgekommen wäre, da der O-Ton ausgereicht hätte.
Mich wundert es, dass der Autor so nahe an die Gleisbauarbeiten heran durfte und anscheinend auch keine Genehmigung benötigte.


Meister Reineke von Gerhard Hüg 

Ein Naturfilm der besonderen Güte. Gerhard hat die große Gabe, seine Naturfilme immer in eine interessante Geschichte einzubauen. Der Film beginnt mit der Beutesuche eines Fuchses.
Diese Beute wird dann zu den schon wartenden Jungen gebracht. Exzellente Aufnahmen mit einem hervorragenden O-Ton lassen jedes Naturfreundeherz höher schlagen. Nachdem die Jungfüchse satt sind, geht es ans Spielen. Wunderschöne Aufnahmen von den herumtollenden Halbstarken unterlegt mit einer passenden Musik lassen beim Zuschauer Glücksgefühle aufkommen. Allmählich zieht der Herbst ins Land, wiederum sehr schöne Landschaftsaufnahmen, und die Jungen müssen sich allmählich von den Eltern verabschieden, da Mutter bereits wieder „in Hitze“ ist.
Hier hätte ich den Film enden lassen, da im Kommentar auch gesagt wird:“…die Jungen ziehen zum Teil bis 200 km weiter, um ein neues Revier zu besetzen.“
Das wäre ein tolles Ende gewesen.
Aber auch so, toller Schnitt, tolle Musik, toller Kommentar!!!


Besuch im Waisenhaus von Wolfgang Eichendorff 

Der Film beginnt mit einer relativ langen Zugfahrt.
Das Ziel ist ein Waisenhaus in Sri Lanka. Mit einem Privatbus geht es nun weiter … zum Waisenhaus für Elefanten.
Wir sehen viele Elefantenbabys, die von ihren Eltern verlassen wurden, und um die man sich hier kümmert.
Wir erfahren, dass so ein kleiner Elefant immerhin 300 kg Grünfutter am Tag benötigt, um überleben zu können.
Die Elefanten werden schon frühzeitig an verschiedene Aufgaben herangeführt. Sie werden später meist als Arbeitselefanten eingesetzt. Eine Renaturierung ist nicht möglich, da sich die Elefanten zu sehr an den Menschen gewöhnt haben. Der Film endet mit der Rückfahrt des Zuges zu den Traumstränden Sri Lankas.
Bei dem Film hat mir besonders der informative Kommentar gefallen. Die Zugfahrt zu Beginn des Films erschien mir etwas zu lange geraten zu sein. 


Still und leise von Dieter Fernges 

Die Kreisstadt Groß-Gerau besaß früher einmal einen schönen alten Bahnhof. In den 50 er Jahren wurde er erneuert.
Doch dann wurde dieser Bahnhof – wie übrigens so viele – nicht mehr gebraucht. Das Ende vom Lied, er wurde vernachlässigt. Die Natur holte sich nach und nach das Bahnhofsgelände zurück. Dieter Fernges hat all dies in einem gefühlvollen Film dargestellt. Hier kam richtig Wehmut auf. Ein toller Kommentar -hervorragend gesprochen- schildert uns den leisen Tod dieses Bahnhofs. Es ist immer wieder interessant, wie vielseitig die Amateurfilmer sind. Dieser Film sollte unbedingt ins Archiv der Stadt Groß-Gerau übernommen werden.
Ein sauber gemachter Film, der bei der HAFF in Offenbach auf jeden Fall unterbewertet wurde. Schade!!!
Noch ein paar Anmerkungen bei der Besprechung:
-philosophischer Film,
-tolle graphische Gestaltung,
-Bahn im Wandel der Zeit,
-Einöde erwacht zu neuem Leben,
-sehr gut gemachter Film.


Das Feuerwerk von den Europatagen 2005 von Manfred Markus

Besser hätte der letzte Film des Abends nicht platziert werden können. Ein großes Feuerwerk, von Manfred Markus gut aufgenommen, beendete den gelungenen Gastabend unserer Groß-Gerauer Filmfreunde. Bei dem Feuerwerk hätte ruhig die Musikuntermalung wegfallen können, da man sie zu schwach hörte. Trotzdem waren die Aufnahmen des Feuerwerks gut eingefangen. Die Beschränkung auf ca. 4 Minuten war meiner Meinung nach richtig, da auch das schönste Feuerwerk irgendwann zu Ermüdungserscheinungen führt.

Wir danken den Groß-Gerauer Filmfreunden für den schönen Abend und hoffen, dass wir sie auch 2008 wieder in unserem Clubraum begrüßen können.


Euer Schmidtchen