Bei uns zu Gast


Der Afak Kelkheim, der Film- und Videoclub Kelkheim 
am 02.04.2008

Zum traditionellen Besuch unserer Filmfreunde aus Kelkheim durften wir am 2. April eine große Abordnung der Möbelstädter recht herzlich begrüßen. 
Sie hatten uns 4 Filme mitgebracht, die insgesamt eine Laufzeit von rund 90 Minuten hatten.


Der Weltenbummler
Folker Preis entführte uns mit seinem Film in den Westen der USA. 
USA 2006-Teil1 beginnt in der Metropole Denver. In der 2,4 Millionenstadt erblickte der „Cheeseburger“ das Licht der Welt.
Weiter erfahren wir, dass die Stadt genau eine Meile über dem Meeresspiegel und dass es keine Verkehrsprobleme gibt.
Dass hier auch viele Deutschstämmige leben, können wir bei der Feier des Oktoberfestes miterleben. Folker vermittelt uns mit seinen ruhigen Aufnahmen einen guten Eindruck von der Stadt am Fuße der Rocky Mountains.
Die Stadt wird verlassen. Wir erreichen den „Garden of the God“, eine Landschaft, die von beeindruckenden Gesteinsformationen aus rotem Sandstein besteht.
Hier fielen besonders die gelungenen Schwenks auf.
Die Reise, bei der auch Jo und seine Frau dabei waren, wird mit einer Zahnradbahn fortgesetzt, die die Urlauber auf den „Pikes Peak“ bringt. Folker schwelgt bei dieser Zugfahrt mit atemberaubenden Aufnahmen in den 820 Meter tiefen Canyon.
Dabei wird passende und den Film unterstützende Musik eingesetzt.
Der Kommentar ist informierend und sparsam, das ist wohltuend, die Bilder sprechen ihre eigene Sprache.
Folker hat Glück, ein indianisches Folklorefest darf er mit dem Camcorder filmen. Es ist ein farbenprächtiges „Event“.
Der Autor hat sich hier besonders viel Mühe beim Schnitt gegeben.
Weiter geht es in ein ehemaliges Minenstädtchen. Der Besucher fühlt sich in dieser Gegend so, als ob er in der Schweiz wäre. Mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen von den „Rockys“ endet der Film.

Bei der anschließenden Besprechung wurde die ausgezeichnete Kameraarbeit von Folker hervorgehoben. Der Film vermittelte dem Zuschauer einen guten Eindruck von einer „Ecke“ der USA, die man nicht so kennt.
Einige meinten, dass das Fest der Indianer eine Kürzung im Film gut vertragen hätte. Schade, dass Folker wenig Informationen zu dieser Veranstaltung gegeben hat.



Klaus Walter hat als Kontrast den Süden des Amerikanischen Kontinents bereist.
Chile - der kleine Süden – er ist das Land der Vulkane, Seen und Indianer (Mapucchi). 
Bei einem Stadtbummel erfahren wir, dass der Deutsche Karl Anwander der Gründer der größten Brauerei Chiles war.
In der gut bestückten Markthalle wird überwiegend Kunstgewerbe angeboten. Aber auch Fische werden an den Mann bzw. Frau gebracht. Auf die Abfälle warten schon die Seelöwen, die sich im Hafenbecken tummeln und die Kormorane. Interessante Aufnahmen hat hier der Autor eingefangen. In einem nahe gelegenen See können wir viele Wasservögel bei der Nahrungssuche beobachten.
Immer wieder werden herrliche Aufnahmen von den zahlreichen Vulkankegeln gezeigt, die sich fast wie ein roter Faden durch den Film ziehen.
Mit dem Auto fährt der Autor zu Wasserfällen und zu einem weiteren See, der mit traumhaften Sandständen aufwarten kann. Mit einer Wanderung durch einen Nationalpark wird der Film fortgesetzt. Hier fehlen meiner Meinung nach einige Informationen. Es gibt auch ein Zentrum deutscher Einwanderer, die sich um 1850 hier ansiedelten. Der Baustil erinnert stark an Schwarzwald und Alpen. Auch ein Museum, das die letzten 150 Jahre deutscher Einwanderung dokumentiert, kann besichtigt werden.
Zurück in der Stadt dürfen wir das Ehepaar Walter auf den Fischmarkt begleiten. Gut gelungene Aufnahmen von dem geschäftigen Treiben sind hier eingefangen worden. Sogar das einheimische Essen wird verkostet und für gut empfunden. Und immer wieder sehr schöne Aufnahmen von den Vulkankegeln.
Auf einem reißenden Gebirgsbach versuchen Abenteurer in Schlauchbooten die Naturgewalten zu überwinden.
Auf dem Allerheiligensee wird zum Abschluss einer einmaligen Reise noch eine erlebnisreiche Motorboottour unternommen.
Der Titel des Films passt bestens zu den gezeigten Aufnahmen.
Beeindruckt waren die Zuschauer von den Aufnahmen mit den Seelöwen. Hervorgehoben wurde auch die sehr persönliche Note, die dieser Film ausstrahlte.
Bei dem Film kam auch sehr gut herüber, dass diese Gegend stark von Deutschen geprägt wurde.
Ein sehr gut gemachter Reisefilm!



Das Ehepaar
Ingrid und Helmut Buchholz macht nicht nur gute Reisefilme, sondern wendet sich auch immer wieder kulturellen Themen zu.
In unserer Hauptstadt Berlin findet man die
„Gärten der Welt“, dem das Filmerehepaar einen Film gewidmet hat.
Die „Gärten der Welt“ sind Gartenanlagen mit Architekturen aus verschiedenen Ländern der Erde. So kommen wir in den Genuss des „Gartens der 3 Harmonien“,
dem „Freundschaftsgarten Seoul-Berlin“, dem „Japanischen Garten“, der in enger Beziehung zum Buddhismus steht, dem „Chinesischen Garten“, der an die Wiedervereinigung Deutschlands erinnert usw.
Den Autoren ist es gelungen mit wunderschönen Nahaufnahmen von Pflanzen und Blüten und architektonischen Besonderheiten eine einzigartige Symbiose herzustellen. Unterstützt wird das Ganze mit sehr gut passender Musik.
Hier meine ich aber, hätten die Filmemacher mehr weiche Übergänge bei den einzelnen Szenen einsetzen sollen. So wäre der Film sicherlich noch harmonischer geworden. 



Dass die Kelkheimer ein reiselustiges Völkchen sind, das wissen wir schon lange. Auch
Jo van Mourik und Monika Stock gehören dazu. Sie bereisen, wie Folker Preis, gerne die USA.
„USA- New Mexico (Tropfende Steine und glitzernde Dünen)“ nannten sie ihren Film, der uns die Tropfsteinhöhlen von Carlsbad und den White Sands Nationalpark näher bringt.
Mit anderen Reisenden fährt das Ehepaar Mourik/Stock 300 Meter mit einem Fahrstuhl in die Tiefe. Was wir da zu sehen bekommen, das ist wirklich einzigartig!
In mehr als 300 Höhlen erwartet den Besucher eine faszinierende Unterwelt mit unglaublichen Tropfsteingebilden.
Man kann sich kaum satt sehen. Den Filmern erging es wahrscheinlich genau so, auch sie konnten nicht mehr aufhören, dieses Naturschauspiel im Bild festzuhalten.
Zu den herrlichen Aufnahmen wurde eine Musik gewählt, die nicht besser hätte passen können. Die zahlreichen Zooms und Schwenks waren – auch in dieser „Masse“- bei diesem Film angebracht. 
Während der Fahrstuhl wieder nach oben fährt, erfahren wir im Kommentar bereits etwas über die Landschaft über Tage – ein geschickter Schachzug.
Und tatsächlich wird uns eine herrliche Landschaft präsentiert mit tollen Pflanzen- und Tieren. Da ein guter O-Ton vorhanden ist, ist eigentlich hier eine Musikuntermalung überflüssig.
Ein zweiter Höhepunkt in dem Film sind die beeindruckenden schneeweißen Wanderdünen der „White Sands“. Auch hier haben die beiden Autoren ausgezeichnete Kamerastandpunkte gewählt.
Ein guter Schlusskommentar lässt den außerordentlichen Film ausklingen.
Unsere Mitglieder meinten:
- hervorragende Aufnahmen
- sehr gute Musikuntermalung
- prima Kommentargestaltung
- gute Titelgestaltung
- Film ein wenig zu „höhlenlastig“


Wir bedanken uns bei den Kelkheimer Filmfreunden für den schönen Abend, den sie uns mit ihren wirklich guten Filmen bereitet haben. 
Auf Wiedersehen bei unserem „Öffentlichen“ am Buß- und Bettag.