Bei uns zu Gast


Die Bischofsheimer Schmalfilm und Videofreunde 
am 15.04.2009


Nachdem unser Club seinen Antrittsbesuch bei den „Bischofsheimer Schmalfilmfreunden“ im letzten Jahr abstattete, konnten wir am 15. April unsere Filmfreunde zum Gegenbesuch in unserem Clubraum recht herzlich begrüßen.
Die beiden Präsidenten Werner Duda und Gerhard Braun begrüßten die zahlreich anwesenden Clubmitglieder und Gäste und freuten sich, dass mit diesem Besuch ein neues Kapitel der Freundschaft zwischen den 2 Filmclubs aufgeschlagen wurde.
In Zukunft sollen die gegenseitigen Besuche aufrecht erhalten werden, um sich filmerisch und freundschaftlich auszutauschen.
Dann konnte aber der Beamer angeworfen werden. Die Gäste hatten 7 Filme mitgebracht.

Los ging es mit dem Film von
Dieter Ott 
„Männer, Husky`s, Abenteuer“
Der Film hat eine Hundeschlittentour am Yukon in Kanada zum Inhalt.
Eine wunderschöne Schneelandschaft leitet über zu den Hundegespannen und den Menschen, die sich auf diese Abenteuertour im eiskalten Norden begeben. 
Der Film zeigt nun in tollen Aufnahmen neben der anstrengenden Schlittentour, wie Hund und Mensch in dieser trostlosen Wildnis aufeinander angewiesen sind. 
Wir sehen die Essenszubereitung, den Toilettengang, der bei diesen Temperaturen von -40 Grad nicht gerade ein Vergnügen ist und die Überwindung der Nacht unter freien Himmel.
Hund und Mensch legen am Tage immerhin rund 50 km zurück, was zeitweise schon an die Grenze der Leistungsfähigkeit geht. 
Der Autor hat es auch verstanden, die Hunde, zu denen richtige persönliche Beziehungen aufgebaut wurden, in den Vordergrund zu rücken. Die Aufnahmen, die bei der Fahrt entstanden und die Landschaftsaufnahmen taten ein Übriges, um den Film zu einem Meisterwerk werden zu lassen.
Mir hat besonders der sehr persönlich gehaltene Kommentar und die hervorragenden Aufnahmen von den fahrenden Schlitten gefallen.
Bei der anschließenden Besprechung wurde folgendes besonders hervorgehoben:
- tolle Aufnahmen
- sehr gute Kamerastandpunkte
- gekonnte Einleitung des Films
- herrliche Großaufnahmen
- Film hat Geschichte erzählt
- Film hat gezeigt, wie beschwerlich Reise war
- gute Überleitungen
- rasanter Schnitt

Helmut Schneeweis machte uns danach mit der „Roten Eidechse“ bekannt.
Die„Rote Eidechse“ ist ein Zug, der durch die südlichen Ausläufer des Atlasgebirges fährt und überwiegend von Touristen genutzt wird. Der Autor Helmut Schneeweis zeigt uns in abwechslungsreichen Aufnahmen die Fahrt durch eine zerklüftete Landschaft und durch Tunnel bis zum Zielort des Phosphatabbaus. An verschiedenen Stellen werden Stopps eingelegt, um den Reisenden Gelegenheit zu geben, die atemberaubende Landschaft zu genießen und im Bild festzuhalten. Natürlich hat das auch der Autor wahrgenommen und uns tolle Bilder geliefert.
Seinen Film hat er mit einem informativen Kommentar unterlegt.
Besprechung:
- guter Schnitt
- interessanter Film
- gute Aufnahmen von außen und im Zug
- sehr abwechslungsreich

Auch der Vorsitzende Werner Duda hatte einen Film dabei- „Traumreise“
Dieser Film stammt aus einem Experiment. 7 Autoren mussten einen Film machen mit je 2 Minuten. Diese Filme bekamen die Autoren, sie sollten dann daraus einen 6-minütigen Film schneiden. 
Werner Duda hat sich dafür entschieden, mit vielen Verkehrsmöglichkeiten eine Reise um die Welt zu inszenieren
(Wohnmobil, Schiff, Heißluftballon usw.) und im Film zu dokumentieren.
Eine sicherlich recht interessante Idee und ein ausgefallenes Wettbewerbsthema.
Der Film erschien mir jedoch ein wenig ungeordnet.
Besprechung:
- die Fahraufnahme im Wohnmobil mit dem Fahrer wird zu häufig verwendet
- nicht so flüssig geschnitten
- gute Idee

Zum gleichen Thema hat auch Claus Weinreich seinen Film „Urlaub nach Maß?“ gemacht.
Es ist eine Reise nach Neuseeland geplant, die Gattin entscheidet aber: „Wir fahren in den Thüringer Wald.“ Wir sehen Bilder vom Thüringer Wald. Der Mann möchte aber jetzt in die Provence, doch die Frau möchte die schöne Natur in Deutschland genießen. Den Mann zieht es wieder in die Ferne, Tunesien soll es sein. „Nein, sagt sie, wir fahren an die Müritz.“ 
Immer wieder sehen wir Filmsequenzen von den Urlaubsgebieten. Sehr schön gemacht!!!.
Der Mann versucht es noch einmal mit den Malediven.
Sie merken: so können sie nicht zueinander kommen.
Also: „Mir bleibe dahom“.
In der Frankfurter Fressgass erleben sie dann den Urlaub nach Maß.
Ein sehr gekonnt und durchdachter Film, der mehrmals zum Schmunzeln anregte. 
Besprechung:
- Film lebt von dem sehr guten Kommentar
- Meisterwerk
- interessant, was man aus gleichem Filmmaterial machen kann
- sehr kompakter Film

Ein weiterer Film von Claus Weinreich entführte uns nach Argentinien.
Sein Film
„Eisgiganten am Lago Argentino“ brachte uns in die Wunderwelt der Gletscher. Eine Karte führt uns zu einem kleinen Touristenort, von wo die Tour mit einem Katamaran zu dem Gletschernationalpark führt. Bei strahlend blauen Himmel (wann gibt es den in dieser Gegend schon einmal?) sehen wir in atemberaubenden Aufnahmen im Wasser treibende Eisberge und riesige Gletscher, die 5-mal so groß, wie der Aletsch in der Schweiz sind. Der „Petito Moreno“ ist der berühmteste von ihnen. Bei einem Landgang durch ein kleines Wäldchen, können wir miterleben, wie nahe sich Wald und Eis in dieser Gegend kommen. Herr Weinreich hat es ausgezeichnet verstanden, uns mit seinem Camcorder diese faszinierende Welt aus Eis und Schnee näher zu ringen.
Die Fernsehaufnahmen von den kalbenden Gletschern wurden gut eingesetzt und geben dem Film eine weitere Dynamik.
Besprechung:
- sehr sehenswert
- gute Zeitlupenaufnahmen 
- guter Liveton
- kurzweiliger Film
- informativer Kommentar

Und gleich gab es noch einen Film von Claus Weinreich 
„Jahreszeiten-Natur im Wandel“.
Der Film beginnt mit dem „Frühlingsstimmenwalzer“ und dem Gedicht „Leise zieht durch mein Gemüt…“. Dabei können wir wunderschöne Aufnahmen von Frühlingsblumen sehen. Sehr schöne Verlagerung von der Schärfe in die Unschärfe und umgekehrt. Der Film durchläuft nun alle Jahreszeiten, immer wieder mit einem passenden Gedicht und der dazu passenden Musik. Wunderschöne Großaufnahmen und Aufnahmen im Gegenlicht von den entsprechenden Jahreszeiten lassen den Film zu einem echten Knüller werden. Selbst wer für die Natur nicht so sehr viel übrig hat, ist von diesen herrlichen Bildern gefangen.
Besprechung:
- einmalig schöne Aufnahmen 
- tolle Schärfeverlagerung
- Musikauswahl sehr gut 
- hat mit Camcorder „gespielt“
- O-Ton sollte man ab und zu lassen
- nicht alles mit Musik „zukleistern“
- Schützenhaus war zu oft im Film

Mit „Mein erster Buddy“ wurde der letzte Film des Gastabends von Helmut Schneeweis eingelegt.
Ein „Buddy“ ist ein Tauchpartner bzw. Tauchkamerad, der mit einem anderen die Unterwasserwelt erkunden möchte.
Wo ist das natürlich schöner als auf den Malediven.
Der Autor nimmt uns mit auf einen Unterwassergang, bei dem wir sehr schöne Aufnahmen bewundern können. Die Aufnahmen sind alle sehr gut ausgeleuchtet, auch die Aufnahmen bei einem nächtlichen Tauchgang. 
Der Film zeigt uns aber nicht nur die herrliche Unterwasserwelt, sondern der Autor lässt uns auch an der Südseeromantik an Land teilhaben.
Der Kommentar ist sparsam eingesetzt. Unser Tauchspezialist Jürgen Loos äußerte spontan: „Das ist ein gut gemachter Film!“
Das sagt eigentlich schon alles. 
Besprechung:
- guter persönlicher Kommentar
- sehr schön und ruhig gefilmt
- tolle Aufnahmen

Damit endete die Filmvorführung, aber noch nicht der Abend.
Wie bei uns üblich, wurde nun jeder Film besprochen.
Schön war es, dass wieder so viele Clubmitglieder einen Redebeitrag leisteten. 
Ich denke, dass wir vieles angesprochen haben, dabei aber stets sachlich geblieben sind.
Wir haben uns sehr über die gezeigten Filme gefreut und können den „Bischofsheimern“ nur bestätigen, dass sie mit ihren Filmen auf einem sehr hohen Niveau stehen.
Wir danken für den sehr unterhaltsamen und gelungenen Abend und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!

Euer Schmidtchen