Bei uns zu Gast

Der Film- und Videoclub Rüsselsheim
am 07.04.2010
 

Bühnenwechsel Klaus Schardt 
Am Beispiel des Rüsselsheimer Theaters (wo ich übrigens Klaus schon mehrmals getroffen habe) hat uns der Autor einen Film gezeigt, wie bei einem Theater, das kein eigenes Ensemble hat, die Bühne innerhalb kürzester Zeit für eine Theateraufführung hergerichtet wird. 
Nach einer kurzen Einführung des Kulturreferenten über das Rüsselsheimer Theater sehen wir in ausgezeichneten Aufnahmen, wie die Bühne für das Musical „Hair“ aufgebaut wird. Bei den Aufnahmen können die Zuschauer miterleben, wie ein Rädchen in das andere greift, hier ist eine Profitruppe am Werk, hier sitzt jeder Handgriff. Klaus hat immer wieder ein paar Interviews in den Film eingebaut, die das Gesamtwerk sehr lebendig machen. Der „Bühnenwechsel“ beginnt um 13.00 Uhr und ist pünktlich zur Vorstellung um 20.00 Uhr fertig.
Nachdem wir einige Ausschnitte aus dem Musical sehen, beginnt nach der Vorstellung sofort der Abbau.
Auch hier funktioniert alles reibungslos. Der Film hat einen sehr informativen Kommentar, ist hervorragend geschnitten und hat einmal den Zuschauern gezeigt, welche Arbeit von vielen geleistet wird, die nicht im Rampenlicht stehen.

Diskussion:
-keine Langeweile
-Leute sind zu Wort gekommen
-tolle Großaufnahmen
-Film ist sehr gut bei den Zuschauern herübergekommen
-der Ablauf des „Bühnenwechsels“ wird toll gezeigt 
-wir haben Arbeit gesehen, die uns sonst fremd ist


Der zersägte Pharao Reinhold Ketterer 
Abu Simbel, wer kennt diesen Namen nicht? Hier stand der Tempel des ägyptischen Pharaos Ramses II. Der Bau eines Staudamms hätte diese Tempel unweigerlich zerstört.
Das konnte die internationale Gemeinschaft nicht zulassen.
In einer einzigartigen Aktion wurden die Tempel zersägt und an sicherer Stelle wieder aufgebaut. Wir sehen nun in dem Film in SW- Aufnahmen, wie mühsam diese Arbeit war. Dabei hatte der Autor des Films unglaubliches Glück, dass ihm die SW-Aufnahmen (Fremdmaterial) zur Verfügung gestellt wurden und er sie in seinen Film einbauen konnte.
4 Jahre hat diese schweißtreibende Arbeit gedauert, dann war ein kulturhistorisches Denkmal 1. Klasse gerettet.
Ein außerordentlich interessanter Film, den noch keiner von uns in einer solchen Aufmachung gesehen hat. Auch der Schlusssatz „Ramses ist mit seinem neuen Standort mehr als zufrieden“ passt ausgezeichnet zu diesem Film.

Diskussion:
-sehr gut recherchiert
-Film gut aufgebaut
-SW-Aufnahmen waren Glücksfall 
-tolle Titelgestaltung
-Fremdmaterial passt gut in Film
-Titel stimmt mit Film optimal überein


Rüsselsheimer Bilderbogen Gemeinschaftsfilm 
Die Rüsselsheimer entwickeln immer wieder gute Ideen.
Im Club wurden 7 Stadtthemen festgelegt, die kleine Teams filmen und bearbeiten sollten. Die kleinen Episoden durften 2 ½
Minuten nicht überschreiten. Was dabei herauskam, kann sich sehen lassen und hat unseren Club angeregt, so etwas auch einmal mit der Stadt Kelsterbach zu versuchen.
Thema 1: Festung
Gut kommentiert, schön gemacht.
Thema 2: Stadtpark
Als englischer Garten angelegt. Kommentarsprecher hätte etwas engagierter sein können.
Thema 3: Horlachegraben
Früherer Mainarm. Gut recherchiert.
Thema 4: Der Rote Hahn
Es handelt sich um eine Gastwirtschaft, die mehrere Umbauten über sich ergehen hat lassen.
Heute ist die Gastwirtschaft ein lukratives Hotel und Restaurant.
Thema 5: Stadtteil Hassloch
Ein Gesangverein schmettert das Hasslocher Heimatlied, dazu werden Szenen von der Kerb eingeblendet.
Ich meine, Hassloch ist sicher mehr als die Kerb.
Thema 6: Wochenmarkt
Tolle Eindrücke von den Menschen und den feilgebotenen Waren. Interessante Interviews mit den Marktbestückern.
Thema 7: Kunst am Bau
Hier sehen wir Kunst in der Stadt Rüsselsheim, nicht nur am Bau, wie uns der Titel vermuten lässt.

Diskussion:
-sehr gute Idee, nachahmenswert
-Mosaik der Stadt wird gut gezeigt
-Verbindungsworte zwischen den einzelnen Filmen wären vielleicht nicht schlecht gewesen 


Das Projekt Gerhard Gerbig
Ein Missgeschick, das man niemand wünscht.
Der Autor sitzt an seinem Computer und bearbeitet fröhlich einen Film. Die Hauskatze sieht dem passionierten Filmer zu.
Er spricht auch mit seiner Katze und fordert sie auf, ja recht gut aufzupassen. Da es gegen Mittag ist, ruft die Hausfrau den Filmfreund zum Essen. Nach mehrmaligen Ermahnungen bequemt sich ihr Mann, den Mittagstisch aufzusuchen.
Die Katze Robbie hat gut aufgepasst und einiges gelernt.
Sie bemächtigt sich des Computers und sucht sich zielstrebig die Taste „Löschen“ aus. Das war eine Freude!!!
Diskussion:
-sehr lustiger Film
-in den Kurzfilm (4 Minuten) hat der Autor viel hineingepackt
-guter Schnitt
-hervorragend gemacht


Mogelpackung Dieter Bode
Ein feudales Menü soll angerichtet werden. Die Vorspeisen sollen auf das exquisite Hauptgericht vorbereiten.
Das Ehepaar lässt es sich genüsslich schmecken, auch das Trinken kommt nicht zu kurz.
Ja, und dann kommt sie-die Mogelpackung.
Das Hauptgericht besteht aus banalen Würstchen!

Diskussion:
-guter Gag
-gute Hinführung
-nicht so gut die Standbilder zu Beginn des Films 
-einige Bildsprünge


Stadtgespräch Dietmar Elsner
Diese Sendung wird wöchentlich vom Hessischen Rundfunk ausgestrahlt. Dietmar Elsner ist es gelungen, einen Film zu erstellen, der zeigt, wie eine Livesendung entsteht.
Die Sendung fand in Sulzbach Ts. statt.
Der Film bringt uns hervorragend die Arbeit hinter den Kulissen näher, die notwendig ist, um eine Livesendung zu produzieren.
Der Autor hat es toll verstanden, die Mitwirkenden – auch den Moderator Philipp Engel – in Interviews zu „verwickeln“, in denen wir sehr viel über diese interessante Sendung erfahren. 
Selbstverständlich darf dabei die Erklärung der technischen Einrichtungen nicht fehlen. Trotz der Anspannung vor einer Livesendung, strahlen die Interviewten Ruhe und Gelassenheit 
aus. Das ist sicherlich auch ein Verdienst von Dietmar Elsner, der mit großen Sachverstand diesen Film erstellt und bearbeitet hat.

Diskussion:
-toller Vorspann
-hervorragende Interviewtechnik
-ganz besonderer Film
-besonders guter Schnitt
-Profiarbeit

Damit ging ein äußerst interessanter Gastabend zu Ende. Wir bedanken uns bei den Rüsselsheimer Filmfreunden für ihren Besuch und hoffen, dass wir sie auch im nächsten Jahr als unsere Gäste begrüßen dürfen.
Dank auch an Klaus Schardt für die netten Worte, die er uns ein paar Tage später übermittelte.

Schmidtchen