Bei uns zu Gast


Die Bischofsheimer Schmalfilm und Videofreunde 
am 12.09.2012


Wieder einmal konnte der „fck“ liebe Filmfreunde begrüßen, die „Bischofsheimer“. Der 1. Vorsitzende Werner Duda war zwar erkrankt, aber Claus Weinreich hat ihn gut vertreten.
Nach den freundlichen Begrüßungsworten konnte die Projektion beginnen.

„Ägypten-Die Faszination“ von Claus Weinreich 
Der Film beginnt mit SW-Aufnahmen des Nils, so sah es früher an den Ufern des lebensspendenden Flusses aus!
Der Bus bringt die Reisegruppe nach Luxor, wo wir an einer Ausstellung von Vasen teilhaben dürfen. Ein Rundgang durch Karnak schließt sich an. Der Tempel der Göttin „Re“ wird uns in schönen Bildern nähergebracht. 
Von Luxor startet eine Kreuzfahrt auf dem Nil.
Wir sehen sehr schöne Landschaften an den Ufern des Flusses. Die Familie Weinreich genießt die Reise in vollen Zügen, das kann man an den wunderschönen Aufnahmen und den geschliffenen Kommentar miterleben. Herrliche Aufnahmen, auch abends, wechseln ab mit Besichtigungen der einzigartigen Baudenkmäler der Ägypter. Der Autor nimmt uns in seinem Film mit auf diese faszinierende Reise.
Viel Interessantes erfahren wir auch über den Assuanstausee. Das Flugzeug bringt die Reisenden nach Abu Simbel zum Tempel von Ramses II. 
Die guten Bilder werden sparsam und informativ kommentiert.
Auf dem Rückflug wird noch einmal Station in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gemacht. Claus Weinreich hat hier in interessanten Bildern den Basar und die Menschen eingefangen. Natürlich darf der Besuch der Pyramiden nicht fehlen.
Der Film endet mit einer Sphinx, die schon jahrtausendelang die Pyramiden bewacht.
Trotz der 30 Minuten wurde der Film nie langweilig.
Filmfreund Weinreich versteht es, seinen Camcorder effektiv einzusetzen und den Film am PC optimal zu bearbeiten.

Diskussion:
-Einblendungen der Bilder von früher gut, man konnte nachvollziehen, wie es einmal aussah
-sehr abwechslungsreicher Film, man konnte auf dem Schiff mitfahren
-Einstieg überwältigend, tolle Beleuchtung
-gute Musikuntermalung
-gute Beherrschung der Technik, passende Einstellungen
-Kontraste der Tempel und der Touristen gut herausgebracht 
-sehr lehrreicher Film


„Die Nidder“ von Christel Sperling 
Ja, da schau an, endlich wieder einmal ein weibliches Wesen, das sich an die Filmerei wagt, und ich kann gleich sagen, diese Frau hat es drauf!!!
Der Film zeigt den Lebenslauf des Flüsschens Nidder, ein Nebenfluss der Nidda.
Der Lebenslauf beginnt natürlich an der Quelle, die im hohen Vogelsberg auf rund 700 Metern Höhe liegt und nicht so einfach zu finden ist.
Als kleines Rinnsal schlängelt sich das Flüsschen durch herrliche Wiesen und Auen. Schöne Aufnahmen von blühenden Wiesen und kleinen Ortschaften hat die Autorin perfekt eingefangen. Alte Steinbrücken führen über den Bach, schmucke Häuser säumen den Flusslauf und ein toller Kommentar lässt den Zuschauer Natur und Kultur erleben. Das mittelalterliche Städtchen Ortenberg mit seinem alten Markt, der Stadtmauer mit den Türmen, dem Laternenpfad, wo auf den Laternen lebendige Stadtgeschichte zu erleben ist, all das hat Frau Sperling in ihrem Film den Zuschauern nähergebracht. Nie vergisst sie das Flüsschen in das Geschehen einzubinden. An der Nidder liegt auch der Glauberg, hier befand sich eine keltische Siedlung. Der Fund einer Statue, die einen keltischen Fürsten zeigt, führte dazu, dass an dieser Stelle ein Touristenzentrum entstand. In der Wetterau haben sich sogar Störche angesiedelt. Die Nidder fließt weiter durch sehr schöne Örtchen mit einer alten Tradition, wie Altenstadt, Heldenbergen, Windecken, wo die Nidder besonders reizvoll ist, Felsenbergen mit seiner barocken Pfarrkirche, Windecken mit seiner Burganlage, Niederdorffelden, wo eine Mühle liebevoll restauriert wurde bis Kronau, wo die Nidder in die Nidda mündet.
Der herausragende Film endet mit einer gekonnten Zusammenfassung des Laufes der Nidder.
Diskussion:
-sehr gute Kameraführung
-erstklassiger Film
-viel Hintergrundwissen
-könnte auch im Fernsehen gezeigt werden
-Film hat mich beeindruckt, sauber gesprochener Kommentar
-Film war spannend aufgebaut
-großer Aufwand, absolute Hochachtung 
-sehr sachlicher Kommentar
-Kommentar ist authentisch
-perfekte Musikuntermalung
-Film ist toll gemacht
-Nidder habe ich nicht gekannt, jetzt kenne ich sie


„Der Abbruch“ von Werner und Brigitte Duda
Wir schreiben das Jahr 1968. Ein neues Rathaus wird eingeweiht. Die Dudas sind mit ihrer Kamera dabei und filmen dieses Highlight auf Super 8.
Große Reden werden gehalten (da Super 8 Ton leider asynchron).
40 Jahre später wird von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen, das Gebäude abzureißen. Und wieder sind die Dudas mit dem Camcorder dabei. Nicht alle sind mit dem Abriss einverstanden, das lassen die Autoren in ihrem Film klar erkennen. Zu den Abrissarbeiten werden die Kommentare der Bürger eingespielt, und die sind nicht gerade positiv.
Viele schimpfen über den Abriss, sie können es nicht verstehen.
Die Idee, zu den Abrissarbeiten die Bürger sprechen zu lassen, finde ich geradezu genial.
Leider sind die Kommentare zuweilen nur schwer zu verstehen.
Vielleicht wäre es auch gut gewesen, einmal einen „Offiziellen“ zu Wort kommen zu lassen.
Diskussion:
-für Fremde etwas zu lange
-gut, dass Kommentar „Volkes Stimme“ darstellte
-Film war Zufallsprodukt-ungeplant
Trotz dieses „Zufallsproduktes“ ein ansprechender Film, der von den kleinen Schwächen abgesehen, zur Nachahmung anregt.


Alteisen-Lumpen“ von Heinz Zöller 
Dieser frühere N 8 Film wurde auf Video umkopiert und ist in SW aufgenommen.
Der Film war köstlich und erinnerte mich an die früheren „Dick und Dooffilme“.
Ein Lumpen- und Alteisensammler marschiert mit seinem Leiterwägelchen durch das Dorf und „schreit“ nach den begehrten Alteisen und Lumpen.
Doch der Autor bastelt eine sehr lustige Geschichte um den Lumpensammler. Nachdem er schon einige Male dem berühmt berüchtigten „Zinn 40“ zugesprochen hat und die Beine immer runder werden, kommen einige Kinder auf eine tolle Idee, wie man das eigene Taschengeld etwas aufbessern könnte.
Sie „verkaufen“ dem Lumpensammler ein Hufeisen, dafür gibt es 20 Pfennige.
Dem Lumpensammler schmeckt derweil der Hochprozentige immer noch. Anwohner werfen ihm eine Tonne aus dem Fenster, sie landet auf seinem Kopf.
Einfach toll gefilmt!!!
Die Kinder klauen ihm das Hufeisen und verkaufen es ihm erneut. So geht es ein paar Mal weiter. 
Doch irgendwann merkt es der Lumpensammler. Obwohl er schon einige Hufeisen gekauft hat, hat er auf seinem Wagen immer nur noch eines.
Zum Schluss gibt er einem Kleinkind das Hufeisen und das ganze Geld.
Dem Autor des Films kann man nur ein großes Kompliment aussprechen, das hat er ganz phantastisch hinbekommen, und das mit den Mitteln der damaligen Technik. Respekt und Anerkennung!!!
Diskussion:
-guter Schauspieler
-auch Kinder haben gut mitgespielt
-tolle Idee, ausgezeichnet umgesetzt
-köstlicher Film
-gutes Drehbuch
-warum bekommt man solche Filme heute nicht mehr hin? 

Liebe Bischofsheimer Filmfreunde, ihr habt uns einen ganz tollen Abend mit euren Filmen beschert. Das Programm war gut zusammengestellt. Wir hoffen, dass wir nicht zu kritisch geurteilt haben!
Vielen Dank!!! 

Euer Schmidtchen